Für Trumps Ballsaal

Gesamter Ostflügel des Weißen Hauses abgerissen

Ausland
23.10.2025 21:48

Er beteuerte, es nicht zu tun – und hat es jetzt doch getan: US-Präsident Donald Trump hat den Ostflügel des Weißen Hauses abreißen lassen, um Platz für seinen Ballsaal zu schaffen. Kritiker sprechen von Wortbruch.

Am Donnerstagmittag (Ortszeit) war auf Fotos nur noch ein kleiner Rest des 1942 errichteten Gebäudeteils sichtbar. Trump hatte am Vortag angekündigt, dass dies geschehen werde. Die Abrissarbeiten sollen in den kommenden Tagen, der Bau des Ballsaals vor dem Ende von Trumps zweiter Amtszeit im Jänner 2029 abgeschlossen sein.

„Wird Gebäude nicht berühren“
Der Republikaner hatte im Sommer mehrmals betont, das neue Gebäude werde das Weiße Haus nicht berühren. Die Rede war lediglich von einer Modernisierung. Kritiker sprechen deshalb von Wortbruch. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte vor Journalisten, Baupläne änderten sich nun mal.

Der Demokrat Jamie Raskin vergleicht Trump mit Marie Antoinette:

Denkmal- und Bürgerrechtsorganisationen werfen Trump vor, ohne angemessene Genehmigungsverfahren in das historische Ensemble einzugreifen. Sie fordern einen Baustopp, bis das Projekt von den zuständigen Behörden geprüft wurde. Trumps Regierung verweist aber darauf, dass der Präsident für bauliche Veränderungen an der Residenz keine formale Genehmigung benötige. Frühere Präsidenten hatten größere Umbauten jedoch oftmals freiwillig von den zuständigen Kommissionen prüfen lassen.

Trump will es „richtig machen“
Der rund 8000 Quadratmeter große Ballsaal soll über eine Lobby und eine Brücke mit dem Hauptgebäude verbunden werden, sagte Trump. „Wir mussten das bestehende Gebäude abreißen, um es richtig zu machen“, erklärte er. Teile der Fundamente und „bestimmte Bereiche“ würden erhalten bleiben, doch er habe nicht zulassen wollen, dass der seiner Ansicht nach nicht besonders schöne Ostflügel sein neues „teures, schönes Gebäude“ negativ beeinflusse.

Statt der ursprünglich angegebenen Kosten von 230 Millionen Dollar soll der Ballsaal laut Trump inzwischen rund 300 Millionen Dollar (rd. 275 Mio. Euro) kosten. Finanzieren sollten das Projekt Spender – wer genau, ist nicht bekannt. Kritiker sind skeptisch, was diese Angaben angeht, und befürchten, dass der US-Präsident letztendlich Steuergelder abzweigen könnte, um den Bau zu finanzieren.

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