Unter die Lupe nahm der Landesrechnungshof die im Juli eröffnete Umfahrung Weyer. Die zweckmäßige Trassenwahl wurde ebenso bewertet, wie die Struktur der Projektorganisation. Dazu wurde der Kostenrahmen um 6,3 Millionen Euro unterschritten. Kritik gibt es nur an der fehlenden Prognose für Folgeausgaben.
Vor etwas mehr als einem Monat ist der Ortskern von Weyer erheblich vom Verkehr entlastet worden. Binnen drei Jahren wurde die neue Umfahrung und zwei Tunnel errichtet. Nun sorgt der Landesrechnungshof (LRH) mit einem Prüfbericht für Erleichterung bei den Projekt-Verantwortlichen, die nur eine Rüge ausfassten. Positiv fiel auf, dass der Kostenrahmen von insgesamt 64,9 Millionen Euro um 6,3 Millionen Euro unterschritten wurde. Einen Schönheitsfehler fanden die Prüfer. Laut LRH-Direktor Rudolf Hoscher wurden 2012 die betriebliche Erhaltungskosten von 152.000 Euro jährlich geschätzt. „Bisher wurde dieser Betrag weder aktualisiert noch an die Direktion Finanzen gemeldet“, so Hoscher. Damit das Projekt finanziell nicht aus dem Ruder läuft, rät er zu einem besonders sorgsamen Blick auf die Folgeausgaben.
Zufrieden zeigt sich auch Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ): „Besonders erfreulich ist, dass der Rechnungshof die positiven Wirkungen der Umfahrung hervorhebt – von der Entlastung der Bevölkerung über die Verbesserung der Verkehrssicherheit bis hin zur nachhaltigen Sicherung der Standortqualität.“
Die Grünen nutzen den Prüfbericht zur Erneuerung ihrer langjähriger Kritik an neuen Straßenprojekten. „Während Oberösterreich beim Straßenneubau stets vorne ist, sieht es bei der Sanierung von Straßen und Brücken ganz anders aus. Mit 1900 von 5900 Kilometer ist ein sattes Drittel des Straßennetzes sanierungsbedürftig“, so Mobilitätssprecherin Dagmar Engl.
Für SPÖ-Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu belegt der Bericht, dass durchaus noch Vorzeige-Projekte des Landes möglich sind. „Von der zweckmäßigen Trassenauswahl über die Einhaltung des Zeitplans bis hin zur soliden Kostenplanung kann der Bau der Umfahrung rundum positiv beurteilt werden.“ Sie würde sich eine ähnliche Konsequenz bei der Donaubrücke Mauthausen wünschen. „Warum dieselbe Herangehensweise nicht möglich sein soll, ist mir völlig unverständlich. Die Menschen in der Region des unteren Mühlviertels warten seit drei Jahrzehnten vergeblich auf eine Lösung. Hier muss nun endlich die jahrelange Untätigkeit ein Ende haben und der Brückenbau zur Realität werden.“
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