Linz ist Vorreiter

1500 Bluetooth-Herzen schlagen in Oberösterreich

Oberösterreich
04.09.2025 16:30

Gesundes Herz mit Bluetooth: Am Kepler Universitätsklinikum in Linz hat man sich die Digitalisierung zunutze gemacht. Anstatt Arzttermine abzuklappern, reicht nun eine App am Handy. 

1500 der oberösterreichischen Herzen sind mit Bluetooth verbunden. Was sich nach Zukunftsfantasie anhört, ist in Linz schon Realität: Ein Ärzteteam des Kepler Universitätsklinikums kann – als Vorreiter im ganzen Land –  rund um die Uhr die Vitalwerte von Herzpatienten mit Implantat überwachen. Betroffene, die keine Lust auf Wartezeit, Anreise oder unnötige Arzttermine haben, können die Werte ihres Gerätes „digitalisieren“ und sich viel Aufwand sparen.

Routineuntersuchungen meistens unnötig
Die bisherigen – alle sechs bis zwölf Monate geplanten– Routineuntersuchungen vor Ort wären bei 94% von ihnen nicht einmal notwendig: „Nur bei sechs Prozent der Patienten braucht es eine Änderung der Therapie, wenn sie zur Kontrolle kommen.“, so Franz Harnoncourt, Geschäftsführer des Kepler Klinikums. Die neuesten Implantate erkennen Veränderungen ohnehin  schon bevor sie zum Problem werden. Geräte wie Herzschrittmacher seien heute sogar in der Lage, Patienten sowie deren Ärzte schon 30 Tage „bevor sie überhaupt etwas spüren“ über ihre Gesundheitsprobleme zu informieren, erklärt Karim Saleh, Oberarzt der Kardiologie.

Diese Rundumüberwachung schützt nicht nur das Leben der Kranken, sondern entlastet auch das Personal, da man sich vor Ort auf akute Fälle konzentrieren kann. Zur Übertragung der Daten wird klassischerweise ein Gerät, das einem Wlan-Router ähnelt, an der Steckdose angeschlossen. Für Patienten, die diesen Kasterl skeptisch gegenüber stehen, gibt es aber nach wie vor die Möglichkeit, den Weg zum Krankenhaus regelmäßig auf sich zu nehmen. 

Zitat Icon

Viele kommen extra zur Kontrolle ins Krankenhaus, nur um dann zu hören: „Eh alles in Ordnung“

Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums

Jüngste Patientin erst sechs Jahre alt
Durchschnittlich sind die 1500 überwachten Herzen 75-80 Jahre alt – das jüngste darunter gerade einmal sechs. Der „Herr der Biosignale“, Dimitri Kwasny-Weiss, Koordinator für Telemedizin, nennt einen weiteren Durchbruch: Die Daten-Transmitter, die man üblicherweise im Schlafzimmer ansteckt, sind nicht mehr notwendig. Spezielle Apps überwinden deren Sendungsreichweite von drei bis fünf Metern und ermöglichen die Datenübertragung per Smartphone von der ganzen Welt aus.

Porträt von Julia Höllhuemer
Julia Höllhuemer
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