Immer weniger Freistädter rechnen mit dem Bau einer Plattform mit Gastrobetrieb auf dem Frauenteich. Die Stadtpolitik hat von den Investoren schon länger nichts gehört. Spekuliert wird, dass der Untergang des Projekts mit einem Förderstopp beim Leader-Verein zu tun hat. Dieser muss einen Betrugsfall aufarbeiten.
Die Pläne für eine Stadtinsel im Freistädter Frauenteich sind offensichtlich in der Versenkung verschwunden. Eigentlich hätte die Plattform mit Gastrobetrieb diesen Herbst fertiggestellt werden sollen. Auf dem Gewässer treiben derzeit lediglich ein paar Tretboote herum.
Die Stadtinsel war eine sehr innovative Idee. Zuletzt ist es aber sehr ruhig um das Projekt geworden.
Johanna Jachs, ÖVP-Vizebürgermeisterin in Freistadt
Die Investoren Sabine und Michael Rahm-Lehner, die das Projekt aus der eigenen Tasche finanzieren woll(t)en, sind auf Tauchstation. Mehrmalige Anrufe der „Krone“ blieben über Wochen unbeantwortet. „Auch ich weiß nicht, wie es mit dem Projekt aussieht. Ich habe am Stadtamt um ein Update angesucht, damit wir im Wirtschaftsausschuss Mitte September darüber beraten können. Es ist zuletzt sehr ruhig um das Projekt geworden“, hat auch Ausschussobfrau und Stadtvize Johanna Jachs (VP) seit Monaten nichts mehr vom Projektteam gehört.
Stillstand wegen „Krimi“
FP-Stadtrat Harald Schuh kann einen Untergang der Plattform-Pläne jedenfalls nicht ausschließen: „Den Drive, den es bei der Präsentation gab, spüre ich nicht mehr. Schade, denn es wäre mal etwas Besonderes gewesen.“ Sowohl Bürgermeister Christian Gratzl (SP) als auch Stadtrat Rainer Widmann von der Liste WIFF orten einen Zusammenhang mit dem Kriminalfall beim Leader-Verein Freistadt. Dieser fördert regionale Projekte mit Mitteln der EU und hätte auch für die Stadtinsel eine Geldquelle sein sollen. Doch, wie berichtet, wird der Managerin des Vereins schwerer Betrug mit einem hohen finanziellen Schaden für den Verein vorgeworfen. Widmann: „Die Auszahlung von Förderungen für Projekte ist auf Eis gelegt“.
Auch er hätte sich die Errichtung der rund 800 Quadratmeter großen Plattform gewünscht. „Seitens der Stadt wurden alle Genehmigungen erteilt, die Insel würde sicherlich zur Belebung beitragen.“ Stadtchef Gratzl will das Projekt trotzdem noch nicht abschreiben „Als ich das letzte Mal mit dem Duo sprach, hieß es, es sei alles auf Schiene.“ Nachsatz: „Das ist aber zwei bis drei Monate her.“
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