Überraschend kam am Sonntagvormittag die Meldung, dass der Kärntner Landesrat Daniel Fellner doch nicht als alleiniger Kandidat um das Amt des SPÖ-Landesparteiobmannes rittert. Wolfgang Rami – ein bisher unbekannter Name innerhalb der Partei – fordert ihn heraus. Und hat dabei ein spezielles Ziel.
Den Sonntag, an dem alle versuchten, ihn für ein Statement zu erreichen, hat Wolfgang Rami am Berg verbracht: „Ich war mit Freunden in Slowenien wandern. Ich bin fast jedes Wochenende am Berg, heute hat das Wetter auch gut gepasst. Es waren viele Leute unterwegs“, erzählt er im Gespräch mit der „Krone“. Erst nach einem kurzen Plausch verrät er, was ihn zu seiner Kandidatur motiviert.
„Naja, einer ist zu wenig, oder?“, meint der 73-Jährige. „Demokratiepolitisch ist das schon witzig, wenn man vorher weiß, wer es wird.“ Mit seinem Antreten um die Nachfolge von Landeshauptmann Peter Kaiser als SPÖ-Landesvorsitzender wolle er eine Alternative und „ein anderes Denken“ bieten, „ein bisschen Spannung ins Leben bringen“, denn zurzeit sei es schlicht zu ruhig.
Dass ihn kaum jemand innerhalb der Partei kenne, das ist Rami bewusst. Obwohl „ich schon in meiner Jugend Parteimitglied war und jetzt seit sieben Jahren wieder. Wissens, ich bin ein roter Indianer.“ Was er sich also erhofft? „Wenn ich ehrlich bin, mich kennt von den 530 Delegierten ja niemand. Ich will eine gute Rede halten.“
Der gebürtige Wolfsberger ist 73 Jahre alt, gelernter Großhandelskaufmann und inzwischen in Pension. Welche Themen innerhalb der Sozialdemokratie ihm wichtig sind, will er erst am Parteitag am 20. September verraten: „Ich habe ganz gute Ideen“, schmunzelt er.
Fellner wohl neuer Landesparteiobmann
„Gemeinsam geht mehr“ – unter diesem Motto steht der Parteitag am 20. September. Im Congress Center Villach werden die rund 530 Delegierten ihren neuen Landesparteichef wählen, der – auch mangels ernstzunehmender Alternativen – wohl Daniel Fellner heißen wird. Obwohl sich direkt am Parteitag noch weitere Kandidatinnen oder Kandidaten nachmelden könnten: „Dafür ist allerdings eine Zweidrittel-Mehrheit vor Ort notwendig“, bestätigt Landesgeschäftsführer Andreas Sucher gegenüber der „Krone“.
Das gemeinsame Ziel sei es, so Sucher, die SPÖ Kärnten als weiterhin stärkste und bestimmende Kraft für die Menschen in unserem Land in die Zukunft zu führen.
2010 scheiterte Kandidat an Zweidrittel-Mehrheit
Im Jahr 2010 – als Kaiser das Amt von Reinhart Rohr mit 78,4 Prozent übernahm – gab es zwei Mitbewerber: Klubobmann Herwig Seiser (17,88 Prozent) und Leopold Sever (3,75 Prozent). Gerhard Köfer, inzwischen Parteiobmann des Team Kärnten, wollte sich damals direkt am Parteitag als Kandidat ins Rennen einbauen – erreichte aber die notwendige Zweidrittell-Mehrheit nicht.
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