Alk & Sexspielzeug

Gefahr für Kinder? Automaten sorgen für Wirbel

Oberösterreich
26.08.2025 08:00

Immer mehr Automatenshops in Linz geraten ins Visier der Politik: Alkohol und Nikotinprodukte ohne wirksame Alterskontrolle, Anzeigen und rechtliche Grauzonen. Ein Lokalaugenschein zeigt nun, dass das Angebot noch „prickelnder“ ist, als bisher vermutet - und den Jugendschutz in neues Licht rückt.

Vergangene Woche warnte VP-Stadtparteigeschäftsführer Michael Obrovsky in der „Krone“ vor einem wachsenden Problem: Immer mehr Automatenshops in Linz verkaufen Alkohol, Snus oder Lachgas – ohne wirksame Alterskontrolle. Zwar versuchen manche Betreiber, sich mit Ausweis-Scans abzusichern, doch das ist rechtlich nicht zulässig. Alkohol darf nur dann verkauft werden, wenn ein Mitarbeiter das Alter überprüft und sicherstellt, dass der Ausweis auch wirklich zur Person passt.

„Die Shops verschaffen sich einen unfairen Vorteil – und umgehen gleichzeitig den Jugendschutz“, so Obrovsky. Mit einer Gemeinderatsanfrage an SP-Stadtchef Dietmar Prammer will er nun Druck machen.

Im Shop: ein Sortiment, das Minderjährigen nicht frei zugänglich sein sollte.Neben Alkohol oder ...
Im Shop: ein Sortiment, das Minderjährigen nicht frei zugänglich sein sollte.Neben Alkohol oder Snus finden sich auch delikate Angebote in einem Automaten.(Bild: Wenzel Markus)

Zuletzt gab es bereits Anzeigen
„Überflüssig“, meint SP-Wirtschaftsstadtrat Thomas Gegenhuber. Schwerpunktaktionen hätten zuletzt bereits zu Anzeigen geführt. Ein generelles Verbot oder die zwangsweise Entfernung der Automaten sei derzeit jedoch rechtlich nicht möglich. FP-Sicherheitsstadtrat Michael Raml fordert: „Jugendlandesrat Martin Winkler sollte sich dieser Problematik annehmen und den Behörden einen konsequenten und wirkungsvollen Vollzug des Jugendschutzes ermöglichen.“

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Wir werden weiterhin alle gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um gegen den illegalen Verkauf von Suchtmitteln vorzugehen.“

Thomas Gegenhuber, Linzer SP-Wirtschaftsstadtrat

„Prickelndes“ im Automaten
Ein Lokalaugenschein in der Hinsenkampplatz-Unterführung zeigte nun, dass die Automaten neben Alkohol und Nikotinprodukten noch ein weiteres, unerwartetes Sortiment führen: Sexspielzeug. Für Raml ist das ein klarer Missstand: „Das hat nichts mit Zimperlichkeit zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand und dem Respekt gegenüber Familien, die diese Unterführung nutzen.“

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Ein öffentlicher Ort, an dem täglich Kinder und Jugendliche vorbeigehen, ist nicht der richtige Platz für solche Angebote.“

Michael Raml, Linzer FP-Sicherheitsstadtrat

Verfahren über Alterskontrollen läuft
Rechtlich ist die Lage eindeutig: Bei frei zugänglichen Automaten ist der Verkauf von Alkohol generell verboten, Verstöße können Strafen bis zu 2.180 Euro nach sich ziehen. In Automatenshops gelten die Bestimmungen der Gewerbeordnung, zusätzlich kann das Oö. Jugendschutzgesetz greifen. Der Strafrahmen reicht von 180 bis 3.600 Euro. Ein Verfahren zur Frage der Alterskontrollen in Shops läuft derzeit beim Verwaltungsgerichtshof.

Hochprozentiges wurde inzwischen entfernt
Update: Im Automatenshop in der Hinsenkampplatz-Unterführung hat man in der Zwischenzeit reagiert. Der hochprozentige Alkohol wurde entfernt, Bier, Wein und Alkopops sind aber nach wie vor vorrätig – so wie auch die breite Palette an Sextoys.

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