Die Kirchdorfer Krankenhaus-Affäre: Laut dem Verteidiger ist nun offiziell, dass der beschuldigte Mediziner schuldlos am Ableben von Patienten ist. Dennoch wird es wohl noch ein bis zwei Monate dauern, bis die Staatsanwaltschaft Steyr entscheiden, ob es zu einer Anklage kommt – oder nicht.
„Laut dem gerichtsmedizinischen Gutachten, dass uns jetzt auch in schriftlicher Form vorliegt, war ein Schädel-Hirn-Trauma die Todesursache und nicht die Verabreichung von Morphin. Insgesamt wurden 14 Patientenakten überprüft, aber alles war einwandfrei. Es wurde einzig kritisiert, dass die Dokumentation ausführlicher sein hätte können.“ Der Linzer Universitätsprofessor und Justiz-Experte Alois Birklbauer war von Bernd Wiesinger, dem Verteidiger des Kirchdorfer Anästhesisten beigezogen worden.
Uns liegt nun nach acht Monaten das schriftliche Obduktionsergebnis vor. Der Patient starb an einem Schädel-Hirn- Trauma.
Verteidiger Alois Birklbauer
Bild: Michaela Obereigner
Nun geht Birklbauer davon aus, dass die Staatsanwaltschaft Steyr in den kommenden ein bis zwei Monaten den Deckel über das seit Dezember laufende Ermittlungsverfahren schließt. Offen ist noch die Beantwortung intensivmedizinischer Fragestellungen durch einen Anästhesisten.
Die oö. Gesundheitsholding hatte damals eine Sachverhaltsdarstellung abgegeben, in der dem Oberarzt die grob fahrlässige Tötung zweier Patienten unterstellt worden war. Der beschuldigte Mediziner wurde entlassen, arbeitet nun in Linz. Auch seine ehemalige Chefin ist nicht mehr in Kirchdorf tätig.
Dann geht es um Schadenersatz
Geht es nach Birklbauer, so wird sich die Gesundheitsholding noch warm anziehen müssen. Denn der Justiz-Experte ist überzeugt, dass seinem Mandaten eine kräftige Schadenersatzzahlung zusteht. Die Affäre wird die Gerichte so oder so noch länger beschäftigen.
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