Grüne Hollabrunn toben

Ein Jahr nach Flut nun „Zukunftsplan des Baubooms“

Niederösterreich
22.08.2025 18:30

Exakt vor einem Jahr tobte in Hollabrunn das Inferno: Eine Unwetterzelle verursachte ein Jahrhunderthochwasser – der Notstand musste in der Region ausgerufen werden. 156 Seiten Zukunftskonzept bringen das Fass in Hollabrunn nun zum Überlaufen: Von Schwarz-Rot abgenickt, ist Bauland in Flutrisikozonen möglich.

Mit dem Motto „Hollabrunn soll die lebenswerteste Stadt im Land werden“ steckt man sich im Rathaus nun hohe Ziele – nur von ÖVP und SPÖ wurde das „Konzept 2040“ nun im Gemeinderat abgesegnet. Die Flut findet in dem Entwicklungskonzept nur insofern ihren Niederschlag, als „dass man sensible Flächen wie Hochwassergebiete – also Risiko-Zonen und von Hangwasser gefährdete Bereiche – sowie auch Wald als potenzielles Bauland möglich macht“, sind die Grünen empört.

Schräglage, Verbauung, kaum Versickerung – Kanalsystem schwach
Deren Gemeinderat Georg Ecker erhielt auf die Frage, warum das so sei, keine Antwort. Was in dem Konzept fehle, seien konkrete Zielvorstellungen. Ecker befürchtet: „Dadurch wird das bisherige unkontrollierte Wachstum auch in Zukunft fortgesetzt und Boden versiegelt. Aber schon jetzt sind die Kanäle in der Stadt nicht auf Starkregenereignisse ausgelegt.“

„In einem vermeintlichen Zukunftspapier Hochwasserflächen als mögliches Bauland auszuweisen, ...
„In einem vermeintlichen Zukunftspapier Hochwasserflächen als mögliches Bauland auszuweisen, bedeutet weiteres Zubetonieren“, kritisiert Georg Ecker.(Bild: Grüne)

Konzeptpräsentation ohne Einladung der Presse, Inhalt ohne konkrete Ziele
Die Befürworter des 156-Seiten-Werks argumentieren mit 95 Maßnahmen, die „immer allgemein formuliert sind, da das Konzept ja nur die Basis für künftige Entscheidungen legen soll“. Unter neun Leitsätzen mit üblichen Standardzielen wie „Ortskern fördern“ stellt Nr. 2 mit „eine geordnete Entwicklung forcieren“ für Hochwasseropfer blanken Hohn dar: Es seien eben die „fehlenden, konkreten Zielangaben, wodurch das bisherige unkontrollierte Wachstum neuer Bauzonen auch in Zukunft zu befürchten ist“, schütteln viele den Kopf.

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