Aktuell vergeht nahezu kein Tag, an dem nicht Bergretter ausrücken müssen, um Wanderer zu retten, die wegen allzu leichtsinniger Vorbereitung, Selbstüberschätzung oder mangels geeigneter Ausrüstung geborgen werden müssen. So auch am Montagabend in Bad Ischl (Oberösterreich), wo eine schwer verletzte Urlauberin aus Spanien lange nicht gefunden werden konnte, weil sie einerseits keine Ahnung hatte, wo sie sich befindet, und es andererseits massive sprachliche Hürden gab.
Die Spanierin (64) war am Montagvormittag zunächst mit der Seilbahn auf die Katrin in Bad Ischl gefahren. Von der Bergstation war sie bis zum 1542 Meter hohen Gipfel gewandert, von wo aus sie auf einem Weg Richtung Lauffen absteigen wollte.
Durch steilen Wald abgestiegen
Nachdem die aus Madrid stammende Frau in etwa 950 Meter Seehöhe eine Wegkreuzung passiert hatte, kam sie vom markierten Steig ab. Sie wollte dann über wegloses Gelände durch einen Wald in Richtung Tal absteigen.
Bis in etwa 600 Meter Seehöhe gelang ihr das auch, doch etwa 150 Meter oberhalb der Engleitenstraße rutschte sie aus und stürzte mehrere Meter über den steilen Waldboden.
Schwer verletzt im unwegsamen Gelände
Die 64-Jährige zog sich einen Armbruch, Rippenbrüche, eine Schulterverletzung und offene Wunden zu, blieb schwer verletzt liegen.
Da sie nur bruchstückhaft Englisch und Deutsch spricht, alarmierte sie ihren Sohn in Innsbruck, der die Rettungskette in Gang setzte.
Zehn Bergretter aus Bad Ischl und zwei Alpinpolizisten machten sich sofort auf die Suche nach der Verletzten. Trotz eines spanischsprechenden Bergretters konnte sie lange nicht gefunden werden. Da die Frau offenbar auch ihre GPS-Koordinaten nicht ermitteln konnte.
Bergrettungsarzt versorgte sie
Erst nach zwei Stunden gelang es, die Verletzte aufzufinden. Ein Bergrettungsarzt versorgte noch an der Unfallstelle ihre schweren Verletzungen.
Dann wurde die Frau mittels Trage durch das unwegsame Gelände zu einem Forstweg gebracht, von wo sie mit dem Einsatzfahrzeug der Bergretter zur Engleitenstraße transportiert und dem Rettungsdienst übergeben werden konnte. Die Spanierin musste im Klinikum Bad Ischl stationär aufgenommen werden.
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