„Buchstäblich überall“
US-Farmen kämpfen mit Vogelgrippe
In den USA wurden bereits 28 Millionen Geflügel wegen der Vogelgrippe geschlachtet. Bisher ist noch nicht ganz geklärt, wie sich die Erreger weiter verbreiten, und wie sie überhaupt in diesem Ausmaß in die Milchwirtschaft eindringen konnten.
„Das A(H5N1)-Virus bindet an den Neuraminidase-Rezeptoren, die in den Eutern und Atemwegen von Kühen reichlich vorhanden sind. Das bedeutet, dass das Einatmen des Virus und der Kontakt mit infizierter Milch Möglichkeiten für die Ausbreitung auf einem Bauernhof sind“, sagte Jason Lombard von der Colorado State University. Das Virus sei in Milch, auf Geräten wie Melkmaschinen und im Abwasser gefunden worden, außerdem in der Luft als Aerosol in kalifornischen Milchbetrieben, heißt es in der britischen Wissenschaftszeitschrift „Nature“.
„Es ist überall (auf betroffenen Farmen; Anm.). Wir müssen die Biosicherheitsmaßnahmen ausweiten und versuchen, zu kontrollieren, wo das Virus ist“, sagte Molekularbiologe Seema Lakdawala von der Emory University of Medicine. Der jüngste Ausbruch der Vogelgrippe in den Vereinigten Staaten ist der größte seit hundert Jahren.
Mutationen können Übertragung erleichtern
Auch 70 Menschen haben sich infiziert, die meisten von ihnen arbeiten mit Kühen oder Geflügel. Die Erkrankungen verliefen im Allgemeinen mild, vor allem mit Bindehautentzündungen des Auges oder leichten grippeähnlichen Symptomen. Ein US-Forschungsteam fand in einer Virusprobe Mutationen in einem Teil des A(H5N1)-Genoms, von dem bekannt ist, dass es sich ändert, wenn sich Vogelviren an den Menschen so anpassen, dass sie leichter übertragen werden.
„Es ist nicht klar, ob diese bestimmte Mutation dem Virus geholfen hätte, Menschen effektiver zu infizieren. Glücklicherweise hat sich diese Version des Erregers nicht vermehrt: Sie scheint schnell entstanden und ebenso schnell wieder ausgestorben zu sein“, hieß es dazu in „Nature“.
Vor allem ist es wichtig, zu vermitteln, dass die Pasteurisierung ein sehr wirksames Instrument bei der Inaktivierung des Virus in Milch bleibt, (...) ebenso wie ordnungsgemäß gekochtes Rindfleisch, Geflügel und Eier.
US-Veterinärwissenschaftler Jason Lambard
Einig sind sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darin, dass es landesweite Kontrollmaßnahmen bräuchte und die Tests in verschiedenen Tierpopulationen ausgeweitet werden sollen. „Vor allem ist es wichtig, zu vermitteln, dass die Pasteurisierung ein sehr wirksames Instrument bei der Inaktivierung des Virus in Milch bleibt, (...) ebenso wie ordnungsgemäß gekochtes Rindfleisch, Geflügel und Eier“, sagte US-Veterinärwissenschaftler Jason Lambard.
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