Das aktuelle Schönwetter zieht viele Wanderer in die steirischen Berge. Immer wieder kommt es dabei zu Unfällen. Die Bergrettung Steiermark stand am vergangenen Wochenende im Dauereinsatz. Alleine in den letzten 30 Tagen wurde sie zu 146 Einsätzen alarmiert.
Das erste schöne Bergwochenende seit Langem bescherte den steirischen Bergrettern 36 Einsätze. Am Sonntag etwa suchten sie stundenlang nach einer schwer verletzten 68-Jährigen. Die Steirerin verlor auf dem Weg zu einer Bergmesse am Gipfel des Ausseer Zinken die Orientierung und stürzte ab. Erst bei Einbruch der Dunkelheit konnte sie von den Rettungskräften in einem kaum zugänglichen Gebiet lokalisiert werden. An der Suchaktion beteiligten sich 16 Bergretter, zwei Hundeführer-Teams, die Alpinpolizei und die Besatzung eines Polizeihubschraubers.
Um die Rettungskette im alpinen Bereich gewährleisten zu können, arbeiten die steirischen Einsatzorganisationen eng zusammen. „Je nach Einsatzart und Alarmstichwort wird von unserer Leitstelle, der Landeswarnzentrale Steiermark, das entsprechende Rettungsmittel entsendet“, erklärt Enrico Radaelli, Pressesprecher der Bergrettung Steiermark.
Weniger Alpintote trotz massenhafter Unfälle
Aktuell sind die steirischen Bergretter besonders gefordert. Rund 1900 Menschen engagieren sich freiwillig bei der Bergrettung Steiermark. Sie helfen unentgeltlich Menschen, die in alpine Notlagen geraten. Unter anderem das Engagement der freiwilligen Helfer sorgte 2024 dafür, dass die Anzahl der Alpintoten in der Steiermark (27) niedriger war als im 10-Jahres Mittel – und das, obwohl mehr Menschen (1293) verunfallten.
Jedes Jahr absolvieren 60 Bergretter in der Steiermark ihre Grundausbildung. Vor Kurzem wurde die Sommerausbildung der zukünftigen Einsatzkräfte abgeschlossen. „Das deckt unseren Nachwuchsbedarf aktuell gut ab“, betont Enrico Radaelli, der Pressereferent der Bergrettung Steiermark.
Wir trainieren für Einsätze bei schlechtem Wetter, für Einsätze bei Nacht, in steilen Felswänden. Das ist unser Ehrenamt, und wir sind sehr stolz, dass wir so viele Bergretter haben, die das in ihrer Freizeit machen.
Enrico Radaelli, Pressereferent der Bergrettung Steiermark
Neben den Bergrettern sind auch 31 ausgebildete Lawinen- und Suchhunde Teil des steirischen Teams. Auch sie rückten am Wochenende zu zwei Suchaktionen aus.
Hubschrauber im Dauereinsatz
Hier noch ein Auszug der 36 Einsätze der steirischen Bergrettung am vergangenen Wochenende:
Beim Abstieg von der Rotsohlalm kam eine 55-jährige Niederösterreicherin zu Sturz. Die Bergrettung Mariazeller Land fand die Verletzte am Wanderweg. Die Frau wurde mit Verdacht auf eine Fraktur mit dem Notarzthubschrauber C17 in das LKH Amstetten geflogen.
In Thörl verletzte sich eine 49-Jährige aus Bruck-Mürzzuschlag am linken Knöchel. Die Bergrettung Turnau konnte die Frau auf dem Wanderweg lokalisieren. Aufgrund der Verletzung wurde sie durch den Notarzthubschrauber C17 in das UKH Kalwang geflogen.
Eine 78-jährige Schwammerlsucherin aus Bruck-Mürzzuschlag knöchelte in Langenwang mit dem rechten Bein um und konnte nicht mehr selbstständig weitergehen. Sie wurde von der Bergrettung Mürzzuschlag im Wald geortet und dem Roten Kreuz übergeben. Mit Verdacht auf eine Knöchelfraktur wurde sie in das LKH Leoben eingeliefert.
In St. Barbara im Mürztal wurde ein Wanderer nach einem Kreislaufkollaps gerettet. Der Notarzthubschrauber C17 flog den Wanderer ins LKH Leoben. Im Einsatz standen sechs Kräfte der Bergrettung Veitsch, der Notarzthubschrauber C17 sowie ein Alpinpolizist.
Österreichweit verzeichnete die Bergrettung 2024 mit 10.097 Einsätzen einen neuen Höchststand. Im August wurden mit 48 Menschen die meisten Todesopfer im alpinen Bereich verzeichnet. Das zeigt die alpine Unfallstatistik des österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit (ÖKAS) und der Alpinpolizei.
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