Die Zahl der tödlichen Alpinunfälle stieg im Jahr 2024 um 16 Prozent an. Die Österreichische Bergrettung verzeichnete mit mehr als 10.000 Einsätzen sogar einen neuen Höchststand.
In der alpinen Notfallversorgung zählt vor allem eines: eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen den Einsatzorganisationen. Wie sehr jedoch die Anforderungen an die Einsatzkräfte steigen, zeigt ein neuer Rekordwert: Mit insgesamt 10.097 Einsätzen verzeichnete der Österreichische Bergrettungsdienst 2024 ein Plus von über vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Wachsende Herausforderungen für Einsatzkräfte
In Österreich gibt es derzeit 12.880 ehrenamtliche Bergretter. Gemeinsam mit Alpinpolizei, Flugrettung, Feuerwehr, Bundesheer und vielen anderen Rettungsdiensten stehen sie tagtäglich bereit, um Verunglückten im alpinen Gelände rasch und effizient zu helfen.
In stark frequentierten Gebieten müssen sie teils mehrmals täglich ausrücken – oft unter extremen Bedingungen wie etwa bei Schneestürmen, bei großer Hitze oder bei Dunkelheit.
Appell an die Eigenverantwortung
Dabei lässt sich mit guter Vorbereitung ein Großteil der Gefahren reduzieren. Tatsächlich wären viele alpine Notfälle vermeidbar: Fehlende Tourenplanung, mangelndes Gefahrenbewusstsein oder Selbstüberschätzung zählen zu den häufigsten Ursachen.
Ob Suchaktionen, Bergungen im unwegsamen Gelände oder Unterstützung bei Waldbränden: Die Aufgaben für die Einsatzkräfte werden immer komplexer.
Michael Miggitsch, Vize-Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes ( ÖBRD)
Laut Alpiner Unfallstatistik des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit (ÖKAS) und der Alpinpolizei kamen im Vorjahr 309 Menschen in den Bergen ums Leben – deutlich mehr als 2023 (266) und auch deutlich mehr als das 10-Jahres-Mittel (282).
Ältere wie Jüngere gleichermaßen gefährdet
Beim Wandern gibt es generell die meisten Alpintoten – und sie steigen weiter an: 127 Todesopfer beim Wandern im Jahr 2024 bedeuten ein Plus von 28 Prozent gegenüber 2023. Die Gründe sind laut ÖKAS (Österreichischem Kuratorium für Alpine Sicherheit) vielfältig: „Herz-Kreislauf-Versagen ist mit 42 Prozent die häufigste Todesursache beim Wandern – und hat stark zugenommen. Vor allem ältere Menschen sind gefährdet. Jüngere Menschen verunglücken hingegen oft aufgrund mangelnder Erfahrung.“
Skisport führt Verletzungsliste an
Die Zahl der Verunfallten insgesamt (Tote, Verletzte, Unverletzte) lag laut Alpiner Unfallstatistik bei 13.999 im Jahr 2024. Die meisten Unfälle passierten beim Skisport mit 6990 Verletzten, gefolgt vom Wandern und Bergsteigen mit 3226. Viele Unfälle scheinen in der Alpinunfallstatistik allerdings gar nicht auf, da es zu keinem Polizeieinsatz kommt.
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