Fünf Tote in Manhattan
Schütze wollte in NFL-Büro – nahm falschen Aufzug
Vier Menschen tötete ein 27-Jähriger in New York, bevor er sich das Leben nahm. Mindestens eines der Opfer dürfte so allerdings nicht geplant gewesen sein – denn der Schütze wollte eigentlich in das Büro der National Football League (NFL), fuhr aber mit einem falschen Aufzug und gelangte so in das Büro einer Immobilienmanagementfirma.
Es ist der tödlichste Angriff mit einer Schusswaffe in der Millionenmetropole seit 25 Jahren – am Montagabend Ortszeit hatte ein 27-Jähriger in einem Hochhaus in Manhattan ein Blutbad angerichtet. Nach Angaben der New Yorker Polizei zeigen Überwachungsvideos, wie Shane Tamura auf der Park Avenue im Zentrum Manhattans aus einem Auto ausstieg und mit einem M4-Sturmgewehr zu dem Bürogebäude ging, das wenige Gehminuten vom Rockefeller Center entfernt ist.
Als er das Bürogebäude betrat, eröffnete er sofort das Feuer, tötete einen Polizisten, der sich in der Lobby aufhielt und als Wachmann in dem Gebäude eingesetzt war, und schoss auf eine Frau, die hinter einer Säule Schutz suchte, sowie einen Sicherheitsbeamten hinter dem Empfangstresen.
Eine Frau, die aus einem Aufzug trat, ließ der Schütze Berichten zufolge unbehelligt passieren, bevor er in das 33. Stockwerk fuhr, dort eine weitere Person tötete und sich schließlich selbst erschoss. Die NFL teilte mit, dass einer ihrer Mitarbeiter bei dem Angriff schwer verletzt worden sei, es gibt zudem weitere Verletzte.






Abschiedsbrief offenbart eigentliches Ziel
Ein Abschiedsbrief gibt Hinweise auf das Motiv des Schützen, dessen Ziel offenbar das Büro der NFL gewesen war. Allerdings war der Mann offenbar in das falsche Stockwerk gefahren. Es gebe zwei verschiedene Gruppen von Aufzügen, und der Schütze sei wohl in die falsche eingestiegen und dann bei den Büros einer Immobilienmanagementfirma herausgekommen, schilderte New Yorks Bürgermeister Eric Adams.
In dem Brief beklage sich der 27-Jährige über den Umgang der National Football League mit CTE, einer degenerativen Erkrankung des Gehirns, die etwa bei Boxern und Football-Spielern festgestellt worden ist, wie CNN und NBC News berichteten.
Die CTE (chronische traumatische Enzephalopathie) ist eine progressive degenerative Erkrankung des Gehirns. Durch Schläge auf den Kopf haben vor allem Boxer sowie Rugby- und Football-Spieler nach Angaben von Wissenschaftlern ein erhöhtes Risiko, daran zu erkranken. Die Erkrankung kann nur nach dem Tod durch eine Untersuchung des Gehirns zweifelsfrei festgestellt werden. Heilbar ist die CTE nicht. Die Symptome können aber durch medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien gelindert werden.
Der Mann war den Berichten zufolge überzeugt, selbst an CTE erkrankt zu sein. In dem Brief bitte er darum, dass sein Gehirn untersucht werde, hieß es unter Berufung auf Ermittlerkreise. Der mutmaßliche Täter war demnach in jüngeren Jahren selbst ein Ausnahmesportler und zu Highschool-Zeiten ein vielversprechender Football-Spieler gewesen. Nach Angaben der Polizei hatte er eine Vorgeschichte psychischer Erkrankungen.
Mutmaßlicher Täter fuhr mit dem Auto nach New York
Der Täter kommt laut Polizeichefin Jessica Tisch aus der Wüstenmetropole Las Vegas. Sein Fahrzeug war in Nevada zugelassen, darin waren mehrere Waffen, Munition sowie persönliche Gegenstände. Laut Ermittlungen war der Mann in den Tagen vor der Tat mit dem Wagen quer durch die USA gereist, zuletzt durch Colorado, Nebraska, Iowa und New Jersey, bevor er New York erreichte.
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