Die Gerüchteküche brodelt im Tiroler Unterland. Die in der Region nächtigungsstärkste Gemeinde Kirchberg soll mit dem benachbarten Tourismusverband Kitzbühel liebäugeln. Dafür wäre jedoch ein heikler und sehr komplizierter Partnertausch nötig.
Die Geschichte von Romeo und Julia mag poetischer sein. Die Vielleicht-Verbindung zwischen Kirchberg und dem Tourismusverband Kitzbühel ist aber allemal so reich an Emotionen.
Als vor mittlerweile 25 Jahren die für viele schmerzvolle Zusammenführung der mehr als 250 Tiroler Tourismusverbände auf heute 34 Einheiten begann, stand die Frage der Zugehörigkeit von Kirchberg im Brixental auch schon im Raum. Herausgekommen ist eine Familie mit Brixen im Thale und Westendorf im heutigen TVB Kitzbüheler Alpen-Brixental. Doch der eine oder andere trauert offenbar einer ebenso denkbaren Verbindung mit Kitzbühel nach.
Auf der Top-50-Liste liegt Kirchberg vorne
Die Gerüchteküche brodelt und auf so manchem Sommerfest hört man derzeit namhafte Touristiker aus der Region über ein „was wäre, wenn“ räsonieren. Eine temperamentvolle Allianz wäre das. Neben der schillernden Gamsstadt muss man erst einmal bestehen – auch als wirtschaftlich potenter Partner. Immerhin rangiert Kirchberg in der Liste der nächtigungsstärksten Gemeinden zwei Plätze vor Kitzbühel auf Rang 20.
Rechtlich möglich und damit vorstellbar, aber wohl eine Tortur.

Paul Tolloy, Leiter Tourismusabteilung des Landes
Bild: Land Tirol/Neuner
Letztlich geht es um viel Geld
Ein Partnertausch ist wie im Privaten auch auf TVB-Ebene eine heikle Angelegenheit. Die „Krone“ hat bei der Tourismusabteilung des Landes nachgefragt. Leiter Paul Tolloy spricht von einem höchst komplexen und wohl sehr schwierigen Unterfangen. Rein rechtlich sei dies möglich. „Voraussetzung ist eine Vereinbarung zwischen den Tourismusverbänden über die Vermögensübertragung“, spricht Tolloy an, worum es letztlich geht: ums Geld. Kirchberg aus dem jetzigen Verband herauszulösen, das dürfte so einfach werden, wie eine reine Liebesheirat im Adel zu Zeiten Shakespeares.
„Vorstellbar, aber wohl eine Tortur“, fällt Tolloy dazu ein. Die Verbände gleich zu fusionieren, das wäre da schon einfacher. Im Land ist man offen für Fusionsideen, auch wenn der zuständige Landesrat Mario Gerber diese Diskussion gerade bestimmt nicht anstoßen möchte. Auch nicht in vertrauter Runde auf einem Sommerfest, wo vielleicht nicht jede Idee ernst genommen wird, aber doch viele Ideen ernst gemeint sind.
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