Greift ab Mitternacht

Thailand und Kambodscha versprechen Waffenruhe

Außenpolitik
28.07.2025 13:04

Thailand und Kambodscha haben sich auf eine Waffenruhe in ihrem Grenzkonflikt geeinigt. Ab Mitternacht (Ortszeit) sollen die gegenseitigen Angriffe gänzlich eingestellt werden. Zwischen den beiden Nachbarländern war am Donnerstag der jahrzehntelange Grenzstreit wieder einmal eskaliert.

Die Waffenruhe wurde in Putrajaya in Malaysia zwischen den Regierungschef beider Länder, Hun Manet (Kambodscha) und Phumtham Wechayachai (Thailand), ausgehandelt. Der malaysische Premier Anwar Ibrahim trat dabei als Vermittler auf.

Seit Donnerstag gibt es schwere Kämpfe mit mehr als 30 Toten, darunter mehr als 20 Zivilisten, und etlichen Verletzten auf beiden Seiten. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Auch kurz vor Verhandlungsbeginn wurde wieder geschossen.

Vor allem die USA hatten seit dem Wochenende auf ein Treffen zwischen den Konfliktparteien gedrängt. US-Präsident Donald Trump machte in Telefonaten mit beiden Regierungschefs persönlich Druck. An den Gesprächen in Putarjaya nahmen auch Vertreter aus den USA und aus China teil.

Der Konflikt löste eine große Fluchtbewegung aus.
Der Konflikt löste eine große Fluchtbewegung aus.(Bild: AFP/TANG CHHIN SOTHY)

USA erhöhten Druck
Kurz vor den Gesprächen war der internationale Druck auf die Konfliktparteien immer weiter gewachsen. US-Außenminister Marco Rubio forderte im Vorfeld auf X „eine sofortige Waffenruhe“. 

Malaysias Regierungschef Ibrahim hatte bereits kurz nach Beginn der Kämpfe mit seinen Amtskollegen aus Thailand und Kambodscha gesprochen und sich als Vermittler angeboten. Malaysia hat in diesem Jahr den Vorsitz im Verband Südostasiatischer Staaten (ASEAN).

Beide Seiten warfen sich seit Beginn der Gefechte vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Bei den Angriffen wurden auch zivile Gebäude, darunter ein Krankenhaus und ein Supermarkt getroffen. Thailand setzte unter anderem Kampfjets gegen Militärstellungen ein, Kambodscha schoss mit Raketen über die Grenze.

Bereits im Mai erster Schusswechsel
Der Streit spitzte sich immer weiter zu, nachdem es Ende Mai zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten beider Länder gekommen war. Dabei wurde ein kambodschanischer Soldat getötet.

Zuletzt hatte das kambodschanische Verteidigungsministerium Thailand beschuldigt, auch chemische Waffen eingesetzt zu haben. Das Außenministerium in Bangkok bestritt das und sprach von „haltlosen Anschuldigungen“ und „Desinformation“, die darauf abziele, Thailands Ansehen in der internationalen Gemeinschaft gezielt zu untergraben.

Trump hatte bereits am Samstag mit beiden Regierungschefs telefoniert und danach auf der Plattform Truth Social geschrieben: „Sie haben zugestimmt, sich unverzüglich zu treffen und schnell eine Waffenruhe und letztendlich FRIEDEN auszuarbeiten!“ Er fügte hinzu, dass es keine Verhandlungen bezüglich seiner angedrohten Zölle geben werde, solange beide Staaten weiter kämpften. Trump hatte zuvor angekündigt, die beiden Länder Anfang August mit Zöllen in Höhe von 36 Prozent belegen zu wollen.

Unterdessen steigt die Zahl der in Thailand lebenden Kambodschaner, die mit ihren Habseligkeiten bepackt in die Heimat zurückkehren wollen. Aus dem Verteidigungsministerium in Phnom Penh hieß es, mehr als 400.000 Arbeitsmigranten hätten bereits die Grenze überquert, weil sie sich in Thailand nicht mehr sicher fühlten. Viele weitere würden vermutlich folgen.

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