Offenbar Dutzende Tote

Israel will nach Eskalation Waffenruhe einhalten

Außenpolitik
29.10.2025 11:31

Israel hat nach einem tödlichen Angriff auf Soldaten Dutzende Ziele im Gazastreifen bombardiert. Die israelische Armee will sich nach der Gewalteskalation wieder an die Waffenruhe im Gazastreifen halten. Die Übergabe von toten Geiseln sorgt jedoch weiter für Spannungen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu warf der Hamas Verstöße gegen die Waffenruhe im Gazastreifen vor und ordnete die Luftschläge an. Es dürfte ein Blutbad gewesen sein. Bis in die Früh habe es 81 Tote gegeben, darunter Dutzende Minderjährige, hieß es laut AP aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die Angaben ließen sich nicht verifizieren.

Es wären die meisten Todesopfer seit Beginn der Vereinbarung am 10. Oktober. Krankenhausangaben zufolge gab es allein bei einem Angriff auf das als humanitäre Zone ausgewiesene Gebiet Al-Mawasi im Süden des Gebiets acht Tote. Demnach soll Israel Zelte von Vertriebenen bombardiert haben.

Auch in Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sollen laut medizinischen Kreisen acht Menschen getötet worden sein. Dort sei das Haus einer Familie getroffen worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete dabei 18 Tote. Demnach sollen noch Menschen unter den Trümmern des Gebäudes verschüttet sein. Das israelische Militär gab auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme ab.

Die Infografik zeigt den Verlauf des Gaza-Kriegs von Oktober 2023 bis Oktober 2025 mit wichtigen Ereignissen, Opferzahlen und geografischen Karten. Zu Beginn werden bei einem Angriff der Hamas 1.200 Menschen in Israel getötet und 251 Geiseln genommen. Die israelische Gegenoffensive führt zu 67.000 palästinensischen Todesopfern laut Hamas. Der Konflikt weitet sich auf den Iran und den Libanon aus, mit weiteren Angriffen und Bombardierungen. Es gibt zwei Waffenruhen, mehrere Geiselbefreiungen und internationale Kritik an Israels Vorgehen. Am Ende werden die letzten Geiseln freigelassen und 2.000 palästinensische Häftlinge ausgetauscht. Quelle: APA.

Hamas soll auf Soldaten geschossen haben
Israel reagierte mit den heftigen Bombardements auf einen Angriff der Hamas auf israelische Soldaten, bei dem einer getötet wurde, sowie auf Verzögerungen bei der vereinbarten Übergabe getöteter Geiseln. Die Hamas wies eine Verantwortung für den Angriff auf die Soldaten zurück.

Die USA beteuern trotz einer erneuten Eskalation der Gewalt im Gazastreifen den Bestand der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Nichts werde die Waffenruhe gefährden, sagte US-Präsident Donald Trump auf seinem Weg von Japan nach Südkorea an Bord des Regierungsflugzeugs Air Force One Journalisten.

Seit Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 10. Oktober im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Trump gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 90 Palästinenser getötet. Bereits vor gut einer Woche wurden zwei israelische Soldaten bei einem Angriff mit einer Panzerfaust getötet.

Hamas verschiebt Übergabe von Leichen
Der bewaffnete Teil der Hamas teilte mit, dass sich geplante Übergaben von sterblichen Überresten der Geiseln weiter verzögern werde. Zur Begründung hieß es, Israel habe gegen die Waffenruhe verstoßen. Dies werfen sich beide Konfliktparteien gegenseitig vor. 

Am Montagabend hatte die Hamas zuletzt sterbliche Überreste übergeben. Forensische Untersuchungen in Israel brachten jedoch ans Licht, dass diese zu einem Israeli gehörten, dessen Leiche die Armee bereits im Herbst 2023 nach Israel gebracht hatte. Dies löste in Israel großen Zorn aus.

Im Rahmen des Friedensplans von Trump hätte die Hamas bereits vor mehr als zwei Wochen insgesamt 28 Leichen von Geiseln übergeben müssen. Die Terrororganisation hat jedoch 13 Leichen bis jetzt nicht übermittelt und erklärt dies mit den schwierigen Bedingungen vor Ort. Nach Medienberichten erwägt Israel nun als Gegenreaktion auf die Verzögerung unter anderem die Ausweitung des Gebiets, das es in dem Küstenstreifen noch kontrolliert.

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