"Krone"-Interview

Thomas David: “Das Geld ist nicht mein Gewinn”

Musik
07.12.2013 17:00
Wie fühlt man sich, wenn man plötzlich um 100.000 Euro reicher ist? Die "Krone" hat "Große Chance"-Gewinner Thomas David im Tonstudio besucht - und einen glücklichen Vollzeitmusiker getroffen, der nach vielen Umwegen endlich seinen großen Traum leben kann.
(Bild: kmm)

Seitdem der Konfetti-Regen auf der Bühne der "Großen Chance" auf ihn niederging – "und ich fast an einem Papierfetzerl erstickt wäre" – hat Thomas David einen sehr kleinen Radius. Sein Weg führte ihn tagtäglich von seinem Hotel auf den Wiener Wilhelminenberg ins fünf Autominuten entfernte Tonstudio von Star-Produzent Thomas Rabitsch.

Isolierter Ruhm
"Ich wurde schon öfter gefragt, wie es sich anfühlt, auf den Straßen erkannt zu werden – aber ganz ehrlich: welche Straßen? Ich bin hier quasi isoliert, in Quarantäne", lacht er über seinen Aufnahmemarathon. "Aber ich freue mich schon darauf, hinauszugehen, mit den Menschen zu sprechen und mich zu bedanken."

Vielleicht wird er auch dann realisieren, was es heißt, plötzlich um 100.000 Euro reicher zu sein. "Ganz ehrlich, ich habe noch nicht einmal nachgeschaut, ob das Geld schon auf meinem Konto ist", gesteht er. "Ich weiß, es klingt wie ein Klischee, aber das Geld war nicht mein Gewinn! Für mich ist es der größte Luxus, dass ich nun machen kann, wofür ich schon so lange gearbeitet habe – das kann man nicht kaufen. Wobei ich schon zugeben muss: Es war die beste Gage, die ich je für vier Songs bekommen habe", schmunzelt David.

Neid in der Heimat
Auch wenn er sich momentan noch hinter dem Mikro versteckt, weiß der Steirer, wie sich das Rampenlicht anfühlt. Vor zehn Jahren hatte er bereits den ersten großen Auftritt bei der ersten Casting-Staffel von "Starmania". Damals zu viel Rummel für den 17-jährigen "Putzi". "Die Zeit selbst habe ich genossen, doch als ich dann wieder zu Hause in Bruck an der Mur war, wurde ich in meinen Stammlokalen ständig angestänkert. Vielleicht hatte das etwas mit Neid zu tun, aber ich konnte damit nur schwer umgehen."

Wieder in eine Castingshow zurückzukehren, hat er sich deswegen genau überlegt – und deshalb auf die dritte Ausgabe der "Großen Chance" gewartet. "Von Musik in Österreich zu leben, ist nicht einfach. Deswegen wollte ich erst meine Ausbildung zum diplomierten Sozialbetreuer im Schwerpunkt Behindertenbetreuung fertig machen, das war mir sehr wichtig."

Zu Hause verwurzelt
Jahrelang arbeitet er schließlich in seiner Heimat Allerheiligen mit Behinderten – und steckte nebenher viel Energie in seine Musik. Nach dem Halbfinale schließlich kündigte er den Job, um sich nun ganz auf seine Leidenschaft zu konzentrieren. Ganz auf den Kopf stellen will er sein Leben allerdings nicht. "Mein Zuhause bleibt Allerheiligen, da habe ich meine Wohnung und Freunde."

"Man findet sich im Leben nicht nur einmal", ist einer der Leitsprüche des sympathischen Steirers. Zurzeit hat sich Thomas David neu gefunden – und ist überzeugt, nicht das Schicksal seiner Vorgängerin Christina Hödl zu erleiden, die in der Versenkung verschwunden ist. "Was werde ich anders machen? Kommt zu einem Konzert von mir, dann wisst ihr es." Sein Debüt-Album "Able" erscheint am 13. Dezember.

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