Mangelnde Versorgung

NGO: US-Schubgefängnisse sind „unmenschlich“

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisiert die Bedingungen in US-Abschiebegefängnissen (Bild aus Miami).(Bild: AFP/Getty Images/Alon Skuy)

Die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat die Bedingungen in Abschiebegefängnissen kritisiert. Diese seien „unmenschlich“, heißt es in einem Bericht der NGO. Darin werden unter anderem Überbelegung, mangelnde medizinische Versorgung und eine erniedrigende Behandlung beklagt.

In einem Fall mussten Insassinnen und Insassen demnach essen, während ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren. „Wir mussten die Teller auf Stühle stellen, uns bücken und mit dem Mund essen, wie Hunde“, sagte ein Mann.

Ein anderer Migrant gab an, dass ihm 20 Tage lang Seife und Wasser zum Händewaschen verweigert worden seien. Auch der Zugang zu Medikamenten war laut dem Bericht schwierig. Einige Frauen berichteten, dass die Toiletten in ihrer Zelle den Blicken von Männern in benachbarten Räumen ausgesetzt waren.

Kritikpunkte sind unter anderem Überbelegung und fehlende medizinische Versorgung.(Bild: AFP/Getty Images/Alon Skuy)

Angehörige und Anwälte bestätigen Bericht
Der Bericht von Human Rights Watch stützt sich auf Schilderungen von acht Männern und drei Frauen, die in Schubhaftzentren inhaftiert waren oder noch dort festgehalten werden. Zudem enthält er Aussagen von 14 Anwältinnen und Anwälten sowie Berichte von Angehörigen von sieben Migrantinnen und Migranten.

Hier sehen Sie den Bericht von Human Rights Watch:

US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf „das größte Abschiebeprogramm in der Geschichte der USA“ angekündigt. Das Weiße Haus veröffentlicht immer wieder Videos von Migrantinnen und Migranten, die drangsaliert oder mit Handschellen und Ketten gefesselt ausgeflogen werden. Die US-Einwanderungspolitik ist höchst umstritten und stößt regelmäßig gegen juristische Hürden.