Schönste Wanderrouten

Steile Pfade durch ein famoses Blumenmeer

Vorarlberg
18.07.2025 11:30

Der Aufstieg von Braz zur Masonalpe ist steil und fordernd und nur für geübte Wanderer zu empfehlen. Die Mühen werden mit einer tollen Aussicht und alpiner Blütenpracht entlohnt.

Die heutige Wanderung richtet sich an alle, die entweder eine sportliche Herausforderung suchen oder sich für Botanik begeistern – idealerweise in Kombination. Ausgangspunkt ist bei der Bushaltestelle „Traube Braz“. Von dort biegt man nach links in den Kreuzweg ein und folgt diesem, bis man auf den Lötscherweg trifft. Das einspurige Sträßchen schlängelt sich in einem weiten Bogen bergan. Hinter den letzten Häusern geht die asphaltierte Straße in einen Schotterweg über. Eine Infotafel weist nun den Weg nach Malasch/Mason – steil ansteigend nach links. Daran wird sich auch für den Rest der Route nicht mehr viel ändern: Der Anstieg verläuft durchgehend steil ohne nennenswerte Erholungsphasen, was nach einer guten Grundkondition verlangt.

Tipps & Infos

Typ: sehr fordernde Alpwanderung (nur bei trockener Witterung, da ansonsten Rutschgefahr besteht!) an sonnigen Tagen ist ein zeitiger Aufbruch am Vormittag zu empfehlen, da es entlang der mit Latschen und Geröll durchsetzten Hänge sehr warm werden kann
Dauer: gute vier Stunden
Ausgangspunkt: Bushaltestelle „Hotel Traube“ in Außerbraz
Anforderung: gute Kondition, Trittsicherheit
Ausrüstung: Wanderschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränk und Jause, Sonnenschutz, Wanderstöcke für den Abstieg
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 720S (z. B. von Bludenz Bhf bis Außerbraz Hotel Traube) Einkehrmöglichkeiten: am Berg gibt es keine Einkehrmöglichkeiten (die Masonalpe ist nicht bewirtschaftet, dafür aber in Braz (Gasthof Rössle, Hotel Traube) und Bludenz

Ein Ort, an dem sich die Natur noch entfalten kann
Im ersten Abschnitt führt der Weg fast in der Geraden bergan. Zum Glück bewegt man sich über weite Teile durch den Bergwald und ist somit zumindest vor der Sommersonne geschützt. Erst nachdem man bereits einige Höhenmeter zurückgelegt hat, erhascht man durch die Bäume einen ersten Blick hinab ins Klostertal. Je weiter man aufsteigt, desto spärlicher werden die Baumreihen und schließlich machen diese Platz für Bergwiesen und mit Latschen bewachsene Schotterhänge. Nicht viele Wanderer trifft man unterwegs. Die Abgeschiedenheit und Steilheit des Geländes erlaubt es der Natur, sich in voller Pracht auszubreiten. Die alpine Flora ist hier größtenteils ungestört von menschlichen Einflüssen und daher vielfältig.

In den Bergen des Klostertals ist die Natur noch wild.
In den Bergen des Klostertals ist die Natur noch wild.(Bild: Bergauer Rubina)
Das Rote Widderchen.
Das Rote Widderchen.(Bild: Bergauer Rubina)

Wilder Thymian, Gemeine Braunelle, Rispen-Graslilie, Berg-Gamander, Disteln, Weißes Labkraut, Hornklee und weitere Wildpflanzen gedeihen an den sonnigen Berghängen. Zahlreiche Hummeln und Wildbienen sowie Tagfalter und Schwebfliegen finden hier Nahrung. Besonders auffällig und schön anzusehen sind Vertreter aus der Familie der roten Widderchen, einer Tagfalter-Art. Charakteristisch und namensgebend für die Tiere ist ihre auffällige Färbung. Dabei ist die Grundfarbe der Vorderflügel in aller Regel schwarz, während sich auf der Flügeloberseite ein rotes oder orange-rotes Muster aus Flecken und/oder Streifen befindet. Es gibt Widderchen mit rein schwarzem bis blauschwarzem Körper und solche, die einen roten oder hell gesäumten „Kragen“ aufweisen. Die bevorzugten Lebensräume unterscheiden sich von Art zu Art. Manche Rotwidderchen bevorzugen eher Sümpfe oder Moorlandschaften, während andere vor allem trockene Habitate bewohnen. Die erwachsenen Tiere lassen sich hierzulande meist zwischen Juni und August beobachten.

Türkenbundlilie

Die Türkenbundlilie ist eine der prächtigsten wild wachsenden Lilienarten Europas. Besonders auffällig ist die markante Blütenform, die der Pflanze auch ihren Namen gegeben hat. Die lateinische Bezeichnung lautet Lilium martagon, abgeleitet vom Wort „martagan“, welches im 15. Jahrhundert eine neuartige Form des Turbans beschreibt: Die stark zurückgeschlagenen Blütenblätter sollen Ähnlichkeiten mit dieser Art der Kopfbedeckung haben. Die meist purpur- bis rosafarbenen Blüten sind mit dunklen Punkten übersät und verströmen vor allem in den Abendstunden einen schweren, süßlichen Duft um Insekten anzulocken. Der Türkenbund ist vor allem in lichten Wäldern, an Waldrändern sowie auf kalkreichen Bergwiesen zu finden und bevorzugt Höhenlagen zwischen 500 bis 1500 Metern. Die Pflanze verfügt zudem über sogenannte Zugwurzeln, welche sich an der Unterseite der Blumenzwiebel bilden und diese bei Bedarf in tiefere Erdschichten ziehen. Die seltene Türkenbundlilie steht in ganz Österreich unter Schutz.

Die Türkenbundlilie.
Die Türkenbundlilie.(Bild: Bergauer Rubina)

Wunderbarer Blick über das Klostertal
Auf 1380 Meter Seehöhe angekommen, ist schließlich der Aussichtspunkt „Malasch“ erreicht. Eine einfache Holzbank und ein kleiner Brunnen laden zu einer kurzen Rast ein, bevor man dem Weg weiter folgt bis zur Masonalpe. Rund 50 Minuten Fußmarsch liegen noch vor einem. Das Gelände wird nun zunehmend rauer mit viel Fels und Geröll. Die Vegetation ist spärlich, Latschen und Alpenrosen dominieren. Dafür hat man nun einen wunderbaren Weitblick aufs Klostertal bis nach Bludenz und direkt vor einem thront der Roggelskopf (2284 Meter), welcher mit seiner Wuchtigkeit das Landschaftsbild dominiert. Das Gebimmel der Kuhglocken verrät, dass es bis zur Masonalpe nicht mehr weit ist. Nach einer Rast geht es über dieselbe Strecke retour, was durchaus fordernd für die Knie sein kann.

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