Erstmals seit 2. WK

Tapferkeitsmedaille an Elite-Soldaten verliehen

Historische Ehrung in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt: Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik wurde vier Soldaten des Bundesheeres die Tapferkeitsmedaille verliehen. Die Ehrung ging an Angehörige des Elite-Verbandes Jagdkommando, der in Afghanistan eingesetzt war.

„Diese Männer haben 2015 im Rahmen der „Resolute Support“-Mission in Afghanistan unter Lebensgefahr enormen Mut und Entschlossenheit im Gefecht bewiesen. Ihr Handeln war nicht nur tapfer, sondern auch beispielhaft für die Werte, für die unser Bundesheer steht“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, während sie den vier Jagdkommando-Soldaten die seltene Auszeichnung überreichte. Doch was war passiert?

Ehrung in Wiener Neustadt durch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner(Bild: HBF/Paul Kulec)

Feuergefecht am US-Lager
Als 2015 regierungsfeindliche Taliban das amerikanische Camp „Integrity“ mit Sprengungen und in einem Feuergefecht angriffen, haben die Jagdkommandosoldaten bei der Sicherung umkämpfter Teile des Camps geholfen.

Sie haben vermisste Kameraden in teils ungesicherten und umkämpften Zonen gesucht, in sichere Bereiche gebracht und Verwundete medizinisch versorgt. „Und das bei dieser großen Gefahr selbst getroffen und verwundet oder gar getötet zu werden“, wie es aus dem Verteidigungsministerium heißt.

Die vier Männer bei der Ehrung in Wiener Neustadt.(Bild: HBF/Paul Kulec)

„Sie haben durch Ihren Einsatz nicht nur das Camp verteidigt, sondern auch vielen Schwerverwundeten das Leben gerettet. Sie alle haben große Tapferkeit bewiesen und haben sich diese Medaille wahrhaftig verdient!“, so Tanner. 

Einsätze auf der ganzen Welt
Das Jagdkommando ist die Elite-Einheit des Bundesheeres, und damit auch  der auslandseinsatzerfahrenste Verband. Die Palette reicht von Einsätzen in Afghanistan, Ägypten, Albanien, Bosnien, Kosovo, Libyen, Mali, Tschad bis zu amphibischen Einsätzen im südlichen Mittelmeer. Zahlreiche Einsätze unterliegen der Geheimhaltung.