Rückgang bei Exporten

Handel: Rekordüberschuss mit bitterem Beigeschmack

Kärnten
16.07.2025 12:00

Kärntens Exporte und Importe sind im Vorjahr leicht gesunken. Handelsüberschuss von 1,3 Milliarden Euro als Rekordwert.

Ich verspüre leichten Optimismus, dass wir den Tiefpunkt erreicht haben“, erklärt Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl nüchtern zur derzeitigen Wirtschaftssituation. „Mittlerweile hat jeder verstanden, wie groß die Herausforderungen sind.“ Auch die Außenhandelszahlen für 2024 spiegeln die Schwierigkeiten wider.

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Die Exportzahlen sind ein blaues Auge, um es vorsichtig zu sagen. Aber von einer Entwarnung kann man nicht sprechen.

WK-Präsident Jürgen Mandl

„Es wurden Waren und Leistungen für 9,3 Milliarden Euro exportiert, das ist ein Minus von 2,3 Prozent. Die Importe sind stärker zurückgegangen – um 4,8 Prozent auf knapp 8 Milliarden“, so Mandl. Die Differenz von rund 1,3 Milliarden Euro ist ein neuer Rekord. „Das ist leider nur auf die gesunkenen Importe zurückzuführen. Zusätzlich haben sich die Exporte zwar wertmäßig nur wenig verändert, aber mengenmäßig stärker“, erklärt Hemma Kircher Schneider, Leiterin der WK-Außenwirtschaft. „Der Handel mit den USA stagniert. Trumps Zölle werden das verstärken.“

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Langjährige, verlässliche Wirtschaftsbeziehungen sind derzeit im Wandel. Die Zollpolitik der USA sorgt für Instabilität.

Landesrat Sebastian Schuschnig

Und weil die Bundesrepublik wirtschaftlich „ähnlich herumdümpelt wie wir“, so kommentiert Mandl lapidar die Wirtschaft des großen Nachbarn, spüren das auch die Kärntner Betriebe. Überhaupt ist die wirtschaftliche Verknüpfung mit Europa besonders stark ausgeprägt. „Mehr als 60 Prozent der Exporte gehen in die EU“, so Kircher Schneider. „Wir brauchen eine Flexibilisierung unserer Märkte“, betont auch Landesrat Sebastian Schuschnig. „Da setzt die Kärntner Exportoffensive an – die Finanzierung ist bis 2027 gesichert.“

Zusätzlich helfen Handelsabkommen – „Mercosur“, das Abkommen mit Südamerika, ist zwar umstritten, wäre aber ein wichtiger Schritt. „Besser ein Abschluss, der passt, als 15 Jahre diskutieren“, fordert Mandl, der auch auf mehr Deregulierung pocht.

Porträt von Kärntner Krone
Kärntner Krone
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