Mit Intendant Peter Edelmann wagt die Oper in Klosterneuburg den Neustart. Doch Puccinis Meisterwerk erweist sich als allzu großes Kaliber.
„Die mutige und junge Sängerin Floria Tosca liebt nur den immer neugierigen, aber dennoch treuen Maler Mario Cavaradossi. Doch der gemeine, hinterhältig honigsüße Polizeichef Scarpia will sie trennen und der schönen Tosca selbst ein Bussi geben – und das beim Mittagessen!“ So kündigt die Oper Klosterneuburg unter Neo-Intendant Peter Edelmann „Tosca“ an.
Doch Achtung! Nur die „nahezu unblutige Fassung“ für Kids. Den Erwachsenen serviert man seit Samstag das brutale Original unter Sternen. Und mit echt viel Blut. Schon Angelotti muss mit offener Kopfwunde taumeln und permanent in die Knie gehen. Per Hechtsprung rammt Tosca Scarpia den Dolch in den Rücken, um noch ein paarmal am Tisch nachzustechen. Auch bei Cavaradossi fließt der rote Saft in Strömen! Zwei diagonale Wände mit Nischen geben im Kaiserhof die römischen Schauplätze ab. Leonard Prinsloo inszeniert darin haarscharf an der Parodie vorbei.
Gesungen wird allerdings durchwegs gut: Fabián Lara stemmt den Cavaradossi mit butterweichem Tenor herzhaft in die Sommernacht, Serban Vasile ist ein kerniger Scarpia unter Dauerstrom und Federica Vitalis Tosca feuert Bombenhöhen ab.
Fürs größere Glück bräuchte es noch einen mutigeren Maestro als Francesco Cilluffo, der allen, auch der bemühten Beethoven Philharmonie zeigt, wie es besser geht. Vielleicht 2026, bei „Samson et Dalila“?
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