Er ist zurück – und wie! Nach Jahrzehnten als Kult-Postenkommandant Kroisleitner in „SOKO Kitzbühel“, einem Auszeit-Jahr und 50 Kilo weniger zeigt Publikumsliebling Ferry Öllinger ganz neue Facetten: Er sorgt in anderen, neuen Krimis für Gänsehaut und steht mit einem Busenfreund im Jahr 2026 wieder auf der Bühne.
„Viele fragen mich: ‘Ich hab alle Folgen gesehen. Wann kommen neue?‘ Dabei drehen wir gar nicht mehr“, sagt Ferry Öllinger (66) schmunzelnd.
Weil „SOKO Kitzbühel“ mit 270 Folgen täglich in irgendeinem Fernsehkanal läuft, ist die Krimireihe noch immer sehr präsent – und mit ihr Öllinger als Postenkommandant Kroisleitner: „Dabei bin ich heutzutage gar nicht mehr der nette, füllige Onkel von nebenan mit dem Teddybären-Image, denn ich habe 50 Kilo abgenommen.“
Raus aus der Dickerchen-Nische
Nach einem Krankheitsjahr hatte sich Öllinger auf die Bühne zurückgekämpft – wir haben darüber berichtet. Zuerst begeisterte er an der Oper Graz in der Operette „Venus in Seide“, später mit „Love Letters“ am Theater Phönix oder in einem Nestroy-Stück in Meggenhofen.
Zurückgekehrt ist er auch auf die Filmsets – da tun sich für ihn neue Welten auf: „Als gemütlicher Dicker war ich in einer Nische, jetzt bin ich ein hagerer Mann und dadurch viel breiter einsetzbar als vorher. Ich fühle mich auch anders und bewege mich anders.“ Jetzt kommen „andere Angebote“.
Vom Teddybär zum Bestatter
So war er im Herbst in einer Folge von „SOKO Linz“ zu sehen, spielte in „Die letzte Ruhe“ einen Bestatter. „Das war die erfolgreichste Folge von ‘SOKO Linz‘, das freut mich schon!“
Tief in Komplotts drinnen
Weil er gerne und oft mit Regisseur Daniel Geronimo Prochaska zusammenarbeitet – dieser stammt aus Bad Ischl und ist der Sohn des Regisseurs Andreas Prochaska -, taucht Öllinger erneut ins Krimi-Genre ein. So drehte er im Mai und Juni 2025 eine neue Folge vom „Stinatz-Krimi“ (bekannt durch „Kopftuchmafia“) im Burgenland. Zu sehen sein soll „Eierkratz-Komplott“ im neuen Jahr 2026 in ORF 1 und auf ORF ON.
Dreh mit Julia Koschitz
Auch in Kinofilmen ist er gefragt: Andrina Mračnikar hat im Herbst in Kärnten mit dem Dreh ihres neuen Kinofilms „Mila / Marija“ begonnen. In der Geschichte des Widerstands der Kärntner Sloweninnen und Slowenen gegen die NS-Diktatur spielt Öllinger mit.
Und er drehte an der Seite von Julia Koschitz in der sechsteiligen Serie „Das Vergessen“. Eine Genre-Mischung aus Krimi, Thriller und Drama, in der Koschitz eine Polizistin mit Frühdemenz spielt. Öllinger ist als Klaus Walch zu sehen: „Ein crazy Dorfbewohner, eine zentrale Figur, die der Handlung einen neuen Dreh gibt.“
Alte Freunde treffen sich
Eines der Hauptprojekte am Theater: „Ich spiele in der Eigenproduktion ‘Spaltboden‘ im Theater Meggenhofen mit, die Georg Schmiedleitner im Rahmen der ‘communale oö‘ inszeniert. Damit stehen zwei alte Freunde wieder gemeinsam auf der Bühne, der eine führt Regie, der andere spielt.
Womit sind sie Legende? In den späten 1980er Jahren gründeten Öllinger und Schmiedleitner gemeinsam mit weiteren Theatermachern das Theater Phönix in Linz. Und heute? „Es ist das erste Mal seit 20 Jahren, dass wir wieder gemeinsam arbeiten.“
Was reizt Öllinger am Spielen? „Solange ich interessante Rollen angeboten bekomme und interessante Leute von mir was wollen, mache ich das!“