Die Badeunfälle in Oberösterreich häufen sich. Womit das zusammenhängt, hat die „Krone“ bei Schwimmlehrerin Marion Falzeder erfragt. Die Expertin gibt Tipps für sicheren Badespaß.
Genau vor einer Woche sprang ein zehnjähriger Linzer in den Wolfgangsee – und tauchte nicht mehr auf. Thomas Hinterkörner reagierte geistesgegenwärtig und rettete ihn aus vier Metern Tiefe – die „Krone“ berichtete. Seither liegt der Bub auf der Intensivstation des Uniklinikums Salzburg, macht aber große Fortschritte nach seinem künstlichen Tiefschlaf.
Am Donnerstag ist der Kleine das erste Mal wieder aufgestanden. Er spricht ganz viel mit seiner Mama, die nicht von seiner Seite weicht. „Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Ob er ohne neurologische Langzeitfolgen davonkommt, ist noch nicht ganz sicher“, heißt es aus dem Spital auf „Krone“-Anfrage.
Auch Erwachsene haben Schwimmdefizite
Dieser tragische Fall ist heuer nur einer von vielen teils schweren Schwimmunfällen. „Dafür gibt es mehrere Komponenten. Viele Kinder haben etwa in der Corona- Zeit nicht schwimmen gelernt. Erwachsene sind sich oft des Risikos nicht bewusst oder können selber gar nicht schwimmen. Und auch Schwimmhilfen sind oft trügerisch, können leicht runterrutschen“, sagt Marion Falzeder, Schwimmlehrerin und Gründerin des Vereins Nessie.
Immer wieder sieht sie im Bad Eltern, die zwar zur Aufsicht am Beckenrand sitzen, aber dort mit ihrem Handy spielen. Außerdem bemerkt sie seit Jahren, dass immer weniger Leute schwimmen können.
Früher waren es in einer Klasse vielleicht ein bis zwei Schüler, jetzt ist quasi die Hälfte der Kinder Nichtschwimmer.
Schwimmlehrerin Marion Falzeder aus Linz
Bild: sabine kitzler photography
„Früher waren es in einer Klasse vielleicht ein bis zwei Schüler, jetzt ist quasi die Hälfte Nichtschwimmer. Die Kinder werden auch immer ängstlicher, bleiben oft ohne Eltern gar nicht mehr im Schwimmkurs“, so Falzeder. Viel hänge auch mit dem Zuzug aus anderen Ländern zusammen, in denen nicht so viel geschwommen wird wie bei uns.
Wichtige Tipps: „Nie weiter als eine Armlänge entfernt von einem Nichtschwimmer sein. Kinder sollten kräftige, leuchtende Neonfarben tragen. Gerade in einem See fallen sie sonst nicht auf, wenn sie unter Wasser sind.“
Wenn die Temperaturen klettern und die Sonne vom Himmel lacht, gibt es kein Halten mehr: Ein Sprung ins Wasser muss sein. Doch dessen Risiko wird nicht nur in fremden Kulturkreisen zu oft unterschätzt. Das Wasser kennt keine Gnade und macht auch vor gesunden Menschen im besten Alter nicht Halt.
Egal, ob Krampf, Herzprobleme oder was auch immer: Weit draußen, alleine oder im Dunkeln gibt es kaum Hilfe. Nur selten stehen Wasserretter und Bademeister bereit. Wer sich seines Könnens und seiner Ausdauer nicht absolut sicher ist, sollte in Ufernähe bleiben. Auch parallel dazu kann man lange Strecken schwimmen.
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