Deal in Oberösterreich

Jetzt fix: Kärntner kaufen Heizwerk in Rohrbach

Oberösterreich
25.06.2025 10:42

Die Betroffenen erfuhren es schon im Februar aus der „Krone“: Der Kärntner Landesenergieversorger KELAG übernimmt das Biomasse-Heizwerk und die Fernwärmeversorgung in Rohrbach-Berg im Mühlviertel in Oberösterreich. Bestehende Verträge sollen ihre Gültigkeit behalten, offenen Fragen gibt es trotzdem. 

So wird etwa von den Einheimischen und der Politik im Mühlviertel hinterfragt, warum ausgerechnet ein Kärntner Unternehmen hier ein Geschäft macht und nicht der oberösterreichische Energieversorger Energie AG zum Zug kommt. Diese Frage war vor Monaten auch Gegenstand einer Debatte im oberösterreichischen Landtag, Antworten blieb der zuständige Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) allerdings schuldig. 

Das Krankenhaus Rohrbach bezieht seine Wärme ebenso vom Bio-Heizkraftwerk, das jetzt den ...
Das Krankenhaus Rohrbach bezieht seine Wärme ebenso vom Bio-Heizkraftwerk, das jetzt den Kärntner gehört. Das wird im Vorstand des Spitalsbetreibers kritisch gesehen. (Bild: Kerschbaummayr)

„Verträge behalten weiterhin ihre Gültigkeit“
Wie auch immer: Der Deal zwischen der Kärntner KELAG – genauer deren Tochter Energie & Wärme – und der Clean Energy Rohrbach-Berg GmbH ist perfekt. Damit trage man zukünftig Verantwortung für die Fernwärmeversorgung der oberösterreichischen Stadtgemeinde, bestätigte der Kärntner Landesenergieversorger am Mittwoch die „Krone“-Recherchen. Für die Kunden soll dem Vernehmen nach alles so bleiben wie es ist. „Sämtliche bestehenden Verträge mit Kunden und Geschäftspartnern behalten weiterhin ihre Gültigkeit“, heißt es vom neuen Eigentümer. 

Krankenhaus hängt an Fernwärme-Leitungen der Kärntner KELAG
Endgültig abgeschlossen soll die Übernahme bis zum August sein. Interessantes Detail: Wie private Haushalte wird auch das Krankenhaus Rohrbach-Berg durch das Biomasse-Heizwerk mit Wärme versorgt. Dass jetzt ausgerechnet ein Kärntner Landesbetrieb die Versorgung eines Spitals der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) verantwortet, wird auch im Vorstand des Spitalsbetreibers äußerst kritisch gesehen. 

Das Biomasse-Heizwerk in Rohrbach wird mit Hackschnitzel befeuert. 
Das Biomasse-Heizwerk in Rohrbach wird mit Hackschnitzel befeuert. (Bild: Moser Gabriele)

Seitens der Gesundheitsholding gab es Bestrebungen, das Rohrbacher Heizwerk in der Verantwortung Oberösterreichs zu belassen. OÖG-Manager Harald Schöffl bestätigt Gespräche mit der Linz AG und der Energie AG, die ebenfalls derartige Anlagen betreiben. Während die Linzer grundsätzlich kein Interesse gezeigt hätten, wäre die Energie AG durchaus interessiert gewesen, erfuhr die „Krone“. Allerdings sei zu diesem Zeitpunkt der Deal mit den Kärntnern schon in trockenen Tüchern gewesen.

Die Gesundheitsholding als großer Kunde des Biomasse-Heizwerks hatte eine zehnprozentige Call-Option, hätte also zehn Prozent der Clean Energy Rohrbach-Berg GmbH übernehmen können. Darauf wurde allerdings verzichtet, wobei die Option auch im Vertrag mit der KELAG enthalten ist. 

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