Blutbad in Syrien

Unbekannte Gruppe bekennt sich zu Kirchen-Attentat

Ausland
24.06.2025 16:36

Mindestens 25 Tote und Dutzende Verletzte forderte am Wochenende ein Selbstmordattentat auf eine Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Nun hat sich eine bisher weitgehend unbekannte dschihadistische Gruppierung zu dem Anschlag bekannt.

Die Gruppe Saraja Ansar al-Sunna erklärte, der Anschlag sei eine Reaktion auf eine „Provokation durch Christen in Damaskus“. Die Gruppe drohte mit weiteren Anschlägen gegen religiöse Minderheiten wie Christen, Alawiten, Drusen und Schiiten. Das syrische Innenministerium hatte zuvor die Terrormiliz „Islamischer Staat“ mit dem Anschlag in Verbindung gebracht.

Chaotische Szenen nach dem Anschlag 
Chaotische Szenen nach dem Anschlag (Bild: AFP/LOUAI BESHARA)
Trauerfeier für die Opfer des Attentats
Trauerfeier für die Opfer des Attentats(Bild: EPA/MOHAMMED AL RIFAI)
Christen und andere Minderheit bangen um ihre Sicherheit.
Christen und andere Minderheit bangen um ihre Sicherheit.(Bild: AFP/BAKR ALKASEM)

Anteil der Christen an Bevölkerung schrumpft
Christen machten vor dem Bürgerkrieg etwa zehn Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Viele von ihnen leben heute noch in Großstädten wie Damaskus und Aleppo, oft in gemischten Vierteln. Die Zahl ist durch Krieg und Vertreibung jedoch stark zurückgegangen.

Die internationale Gemeinschaft sorgt sich seit dem Umbruch in Syrien Anfang Dezember insbesondere um die Sicherheit von Minderheiten im Land. Die aktuelle Übergangsregierung ist zum Großteil aus der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Sham (HTS) hervorgegangen. HTS hatte die Allianz angeführt, die Langzeitmachthaber Bashar al-Assad stürzte. Ein Großteil der Syrer sind sunnitische Muslime.

Konfessionelle Gewalt und „Massaker“ an Assad-Anhängern
Wiederkehrende Ausbrüche teils konfessioneller Gewalt in den vergangenen Monaten haben Ängste etwa bei Drusen, Alawiten oder Christen geschürt. Erst Anfang Mai griffen der Übergangsregierung nahestehende sunnitische Kämpfer Mitglieder der drusischen Gemeinschaft an. Bei den Auseinandersetzungen wurden Dutzende Menschen getötet. Davor war es bereits im März laut Beobachtern zu „Massakern“ im Küstengebiet gekommen: Die Übergangsregierung reagierte dabei mit einer Militäroperation auf Angriffe von Assad-Anhängern. Bei den Kämpfen wurden Hunderte Angehörige der Minderheit der Alawiten getötet, der auch Assad angehört.

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