„Krone“-Kommentar

Staatsschulden als Zeitbombe

Kolumnen
21.06.2025 06:00

Schlimmer geht immer, könnte man angesichts der Budgetmisere sagen. Von Woche zu Woche werden die Prognosen düsterer und die Milliardenlücke und der Einsparzwang größer. Beispiel: Um die Maastricht-Defizitgrenze von 3 % zu schaffen, sind zusätzliche 8,4 Milliarden Euro notwendig, rechnete der Fiskalrat aus, der die Annahmen des Finanzministeriums für zu optimistisch hält.

Doch die wahre Zeitbombe ist eine andere: Die Staatsschulden explodieren förmlich. Im Vorjahr waren es knapp 82 % des BIP, heuer werden es 84,6 % sein, und 2029 rechnet der Fiskalrat mit 91,1 %. Zur Dimension: Schon Ende 2024 betrugen diese Staatsschulden 394 Milliarden Euro oder 42.849 Euro pro Österreicherin und Österreicher, 10.000 Euro mehr als 2019.

Das sind nicht bloß Zahlen am Papier, sondern das ist wie eine Python, die uns die Luft abdrückt. Bereits im Vorjahr mussten wir fünf Milliarden Euro an Zinsen an die Investoren zahlen, die uns diese Schulden-Milliarden geborgt haben. Das ist bereits doppelt so viel wie etwa vor zehn Jahren, obwohl damals der Durchschnittszinssatz über 3 % betrug und zuletzt bloß 1,9 %. Doch das wird nicht so bleiben, denn über die nächsten Jahre rechnet der Fiskalrat, dass wir den Anlegern für die Staatsanleihen wieder gute 3 % anbieten müssen. Anders gesagt: Statt jetzt 1,5 % werden wir in ein paar Jahren 2,4 % des BIP nur für die Zinsen der alten Schulden ausgeben müssen. Geld, das weg ist und überall fehlen wird für Zukunftsaufgaben wie Bildung, Soziales, Klimaschutz, Entlastung der Betriebe oder Forschung.

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