Gläubiger atmen auf

Grünes Licht vom Gericht: KTM-Sanierung ist durch

Insgesamt 525 Millionen Euro werden im Zuge der Auszahlungen der 30-Prozent-Quote an die Gläubiger überwiesen.(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Man wollte auf Nummer sicher gehen, hatte bewusst länger zugewartet, um ja allen möglichen Einsprüchen genug Zeit zu geben – doch am Ende gab es kein Veto! Am Dienstagfrüh verriet die Pierer Mobility AG deshalb: Die Sanierungspläne von KTM sind rechtskräftig bestätigt. Damit fließt jetzt bald das Geld an die Gläubiger des Motorradherstellers.

In den vergangenen Tagen hatten KTM-Gläubiger immer wieder schon bei ihren Vertretungen nachgefragt, wie es denn mit dem Status quo der Rechtskraft aussieht und wann sie mit ihrem Geld rechnen können. Bis zuletzt waren sie vertröstet worden. Grund: Das Landesgericht in Ried im Innkreis wollte auch ausländischen Gläubigern genug Zeit einräumen, die Einspruchsfrist wahrzunehmen. Noch dazu, wo das Aufgabedatum bei der Post für das Einhalten der Frist gilt – und die dauert bekanntlich manchmal länger...

Doch Dienstagfrüh war dann alles durch – und die Pierer Mobility AG konnte bestätigen, dass die Sanierungspläne der KTM AG, der KTM Components GmbH und der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH rechtskräftig sind. Das Sanierungsverfahren ist damit aufgehoben.

Fokus liegt jetzt auf Hochfahren der Produktion und Neuausrichtung
„Ich bin erleichtert und dankbar, dass wir dieses schwere Kapitel endgültig abschließen konnten. Nun liegt unser Fokus auf dem Hochfahren der Produktion Ende Juli und der Neuausrichtung der Gruppe“, freut sich Gottfried Neumeister, Vorstandschef der Pierer Mobility AG, die die Muttergesellschaft von KTM ist. Neumeister bedankte sich ausdrücklich bei Anwältin Ulla Reisch: „Sie ist eine der besten Insolvenzrechtsexperten unseres Landes und hat uns nicht nur durch ihre Expertise, sondern auch durch ihren unermüdlichen Einsatz durch diese drei Verfahren geleitet.“

Für die Gläubiger des Motorradherstellers ist damit die Gewissheit da, dass in den nächsten Tagen die 30-Prozent-Quote von den Sanierungsverwaltern beglichen wird. Insgesamt werden 525 Millionen Euro überwiesen. Bis 30. Juni 2025 hat man Zeit, die Überweisungen abzuwickeln – da endet die Zahlungsfrist.