Mit „Love Hurts“ wurde die schottische Band Nazareth weltberühmt und verkaufte über 60 Millionen Alben. Beim Linzer „Krone“-Fest sind Pete Agnew und seine Kollegen am 22. August auf der Hauptbühne zu hören. Im Vorfeld dieses Auftritts sprach er über Linzer Biernächte und den schottischen Einfluss auf den Rock’n’Roll.
„Krone“: Eure Musik erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte. Wie bleibt ihr kreativ und euren Wurzeln treu?
Pete Agnew: Wir machen das jetzt seit über 55 Jahren – und man muss sich immer wieder neu erfinden. Sonst wird’ s langweilig, vor allem live. Wir spielen unsere alten Hits immer wieder, aber jedes Mal versuchen wir, sie frisch klingen zu lassen. Das hält uns als Band lebendig.
Was macht euren Welthit ,Love Hurts’ so besonders?
Das liegt vor allem an Dans Gesang – der war einfach unglaublich. Und natürlich am Text, der sehr romantisch ist und viele Menschen emotional berührt. Jeder hat mal Liebeskummer erlebt. Außerdem war es damals eine der ersten großen Rockballaden überhaupt. Und der Sound war natürlich großartig.
Welche Auftritte sind der Band besonders im Gedächtnis geblieben?
Es sind oft nicht die perfekten Shows, an die man sich erinnert, sondern die verrückten Dinge. Vor Kurzem zum Beispiel: In Estland mussten wir wegen eines Gewitters nach drei Songs abbrechen. Die Show am nächsten Abend war großartig – aber was wir behalten, ist der Sturm.
Nazareth ist eine schottische Band – wie sehr spiegelt sich Ihre Herkunft in der Musik wider?
Unser Humor, unsere Denkweise – das ist alles sehr schottisch. Und unsere Wurzeln reichen weit. Vieles von dem, was heute Country- oder Rockmusik ist, hat Einflüsse aus alten schottischen Volksliedern. Man kann also sagen: Auf Umwegen haben Schotten den Rock’n’Roll mitgeprägt!
Was würden Sie jungen Musikern heute raten?
Es ist heute gleichzeitig einfacher und schwieriger. Jeder kann zu Hause Musik aufnehmen und online veröffentlichen – aber genau das machen Millionen. Die Konkurrenz ist ungleich schwieriger. Mein Rat: Werdet richtig gut live. Denn mit Plattenverkäufen verdient heute niemand mehr viel.
Wenn Sie einen Moment ihrer Karriere noch einmal erleben könnten – welcher wäre das?
Ich würde den Moment zurückholen, als ich meine ersten Verträge unterschrieben habe. Damals wussten wir nichts über das Geschäft. Viele Entscheidungen von damals begleiten uns ein Leben lang.
Wie möchtet Ihr als Band in Erinnerung bleiben?
Wir waren nie nur Hardrock, nie nur Metal – jedes Album klang anders. Das hat uns vielleicht daran gehindert, in einem Genre ganz groß zu werden, aber es hat uns 25 Alben und eine lange Karriere ermöglicht. Für uns war es wichtig, spannend zu bleiben – für die Fans und für uns selbst.
Erinnern Sie sich an Ihre Auftritte in Linz zurück?
Oh ja! Ich erinnere mich besonders an einen Gig 1974 – es war mein Geburtstag, und wir hatten ein bisschen zu viel von dem guten Linzer Bier. Das Hotel war zu, wir kamen nur durch ein Fenster rein und haben mit neun Leuten in einem Zimmer übernachtet. Das war wirklich unvergesslich! Seitdem denken wir bei Linz immer zuerst an diese Nacht.
Wenn Nazareth ein Getränk wäre – welches wäre es?
Ganz klar: ein großes Bier. Wir sind keine Cocktail-Band – eher ein ehrlicher, langer Schluck.
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