Auf krone.tv mahnt der iranische Botschafter in Wien vor weiteren Eskalationen. Der israelische Vertreter erklärt indessen: „Der Iran will Israel zerstören. Der Schritt war unumgänglich.“ Die Interviews mit beiden Vertretern zeigen Haltungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Israels Botschafter in Wien, David Roet, erklärt im Gespräch mit krone.tv-Infochefin Katia Wagner, dass der Angriff gegen den Iran ein Präventionsschlag gewesen sei. „Der Iran hat das klare Programm, den Staat Israel zu zerstören. Irgendwann mussten wir handeln“, so Roet. Und weiter: „Ich finde es schockierend, dass es im Jahr 2025 ein Land, den Iran, gibt, das offen zur Vernichtung eines anderen Landes aufruft und eine operative Strategie hat, um dies umzusetzen“. Man hoffe, die militärischen Fähigkeiten des Irans – sowohl die nuklearen als auch die konventionellen – damit ausschalten zu können.
„Wir behalten uns vor, entschlossen zu reagieren“
Dass die Atomanreicherungen auch für militärische Zwecke genutzt werden könnten, stellt der iranische Botschafter Assadollah Eshragh Jahromi in Abrede. Der Iran erfülle die Verpflichtungen aus wichtigen Atomabkommen und würde seine Nuklearanlagen nur friedlich nutzen. Und weiter: „Wir haben das legitime Recht auf Anreicherung“. Die derzeitige Eskalation habe Israel begonnen. Und weiter: „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie Aggressoren gegen unser Volk und unser Land vorgehen. Wir behalten uns vor, entschlossen zu reagieren.“
„Vielleicht ist als Nächstes Österreich im Visier von Iran“
Botschafter Roet sieht in dieser Anreicherung eine Bedrohung: „Der Iran verfügt über nukleare Kapazitäten. Wer weiß, wen sie als Nächstes ins Visier nehmen – vielleicht Österreich, vielleicht Europa“. Die Welt müsse nun handeln. Auf die Frage, ob man mit diesem Vorgehen nicht die laufenden Gespräche über ein Atomabkommen konterkariere, entgegnet er: „Um es in Football-Sprache zu sagen: Wir waren in der 90. Minute. Es blieb keine Zeit mehr“.
Kommt es nun zu einer Eskalation mit den USA?
Der iranische Botschafter möchte nun die Entscheidungen der ranghohen Vertreter seines Landes abwarten, ob der Dialog rund um ein mögliches Atomabkommen eingestellt wird. Die Frage, ob eine neue Eskalation mit den Vereinigten Staaten passieren könnte, antwortet er knapp: „Kein Kommentar“.
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