Wie im Computerspiel

Täter setzte sich Headset und Schießbrille auf

Steiermark
12.06.2025 12:24

Polizei und Staatsanwaltschaft veröffentlichten Donnerstagmittag weitere erschütternde Details zum Grazer Amoklauf: Der Täter war ein leidenschaftlicher Ego-Shooter-Spieler und kam mit Waffen und viel Munition im Rucksack in die Schule. Auf der Toilette rüstete er sich mit Headset und Schießbrille zur schrecklichen Tat aus.

Rund 48 Stunden nach dem Amoklauf gaben Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag die aktuellen Ermittlungsergebnisse bekannt. Und die Erkenntnisse erschüttern.

Der 21-jährige Täter kam um 9.43 Uhr mit einem Rucksack, in die er seine Waffen und Munition gepackt hatte, über den Haupteingang in das BORG Dreierschützengasse. Dort marschierte er in den dritten Stock. Auf der Toilette schnallte er sich einen Waffengurt um und steckte ein Jagdmesser hinein. Dann setzte er sich ein Headset auf und griff zur abgesägten Schrotflinte sowie einer Glock 19. Alles wie in Ego-Shooter-Computerspielen, die Arthur A. so liebte! 

Enormes Medieninteresse am Donnerstag in Graz
Enormes Medieninteresse am Donnerstag in Graz(Bild: Jauschowetz Christian)

Angriff im zweiten und dritten Stock
350 bis 400 Schülerinnen und Schüler befanden sich in dem Gebäude, als der Täter zu schießen begann, berichtet Michael Lohnegger, Leiter des Landeskriminalamts Steiermark. Um 9.57 Uhr eröffnete der 21-Jährige, der zuvor noch nie polizeilich aufgefallen war, wahllos das Feuer auf die Schüler der 5. Klasse, zu der er in den zweiten Stock heruntergegangen war. Danach ging Arthur A. wieder in den dritten Stock und schoss in die 7. Klasse.

Das Schulmassaker hatte er akribisch geplant, die Polizei fand bei einer Hausdurchsuchung handschriftliche Notizen mit dem minutiösen „Drehplan“. Ein Datum stand jedoch nicht auf dem Zettel. Die Zeit, eine Rohrbombe einsatzbereit zu machen, hatte der Ex-BORG-Schüler offenbar nicht mehr. Warum er genau am Dienstag zur Tat schritt, wissen die Ermittler noch nicht.

Noch weitere Munition im Rucksack
Der Horror dauerte 7 Minuten. Munition hätte er noch genug für weitere Angriffe gehabt. Vielleicht hatte der Amokläufer zu schießen aufgehört, als er das Eintreffen der ersten Streifen vermutete. Am WC richtete er sich selbst. Um 10.06 Uhr, als die ersten Beamten in das Gebäude stürmten, hörten sie keine Schüsse mehr. Am Ende hatte er zehn Menschen getötet, neun Schüler und eine Lehrerin, die dem Steirer von früher bekannt war. Die Frau unterrichtete den Mann damals. Er hatte vor drei Jahren die Schule abgebrochen, nachdem er die sechste Klasse wiederholen musste.

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