Wurde abgefangen

Thunberg in Israel: Sie soll Hamas-Videos schauen

Ausland
09.06.2025 21:31

Das Gaza-Solidaritätsschiff mit Greta Thunberg an Bord ist nach Medienberichten in der israelischen Hafenstadt Ashdod eingelaufen, nachdem die Armee es gestoppt hatte. Nun werden die Aktivisten den Behörden übergeben – Bildungsangebot inklusive ...

Die Zeitung „Haaretz“ berief sich dabei auf Anwälte der internationalen Aktivisten. Es seien 17 Stunden vergangen, seitdem das Schiff aufgehalten wurde. Das Schiff war vor gut einer Woche von Sizilien aus in See gestochen. Die israelische Marine nannte die Aktion eine Provokation.

Die Schwedin Thunberg sowie die anderen Aktivisten – darunter eine französische EU-Parlamentarierin – wollten Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter in den Gazastreifen bringen. Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage in dem dicht besiedelten, abgeriegelten Gebiet mit zwei Millionen Bewohnern richten, in dem das israelische Militär immer wieder angreift.

Die israelische Marine stoppte die „Madleen“ kurz vor ihrem Ziel. Auf Bildern war zu sehen, wie die Aktivisten von Bord gebracht wurden und mit Wasser und Essen erstversorgt wurden. Die Aktivisten befanden sich zusammen mit einer Einheit der Marine-Spezialkräfte Shayetet 13 an Bord. Sie wurden in Ashdod der Polizei und der Gefängnisbehörde übergeben werden.

Thunberg soll Hamas-Videos schauen
Zunächst sollten Thunberg und Co. „medizinisch untersucht und registriert“ werden. Danach solle ihnen angeboten werden, ein Video der Gräueltaten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober 2023 anzusehen. Sie sollten jedoch nicht dazu gezwungen werden, hieß es.

Anschließend sollen die Aktivisten zum internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv gebracht und in ihre Heimatländer zurückgeführt werden. Die Freedom Flotilla Coalition sprach von einem „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“.

Thunberg selbst nahm eine dramatische Videobotschaft auf, bevor sie von israelischen Sicherheitskräften aufgegabelt wurde. Darin behauptete sie, sie sei im Begriff, von Israel „entführt“ zu werden. Sie rief ihre „Familie, Freunde und Kameraden“ dazu auf, Druck auf die schwedische Regierung zu erzeugen, damit sie schnell freikomme.

Die Wortwahl der Schwedin sorgte international für Kritik. Angesichts der Gräueltaten der Hamas während es Oktober-Massakers und den anhaltenden Torturen der tatsächlichen Geiseln im Gazastreifen, wurde Thunberg eine gedankenlose Täter-Opfer-Umkehr vorgeworfen.

Israel kritisiert Mission als „Provokation“
Linke israelische Aktivisten folgten ihrem emotionalen Aufruf dennoch und protestierten in Ashdod gegen den Einsatz der Armee. Sie hielten Schilder mit Slogans in den Farben der palästinensischen Fahne in die Höhe. „Beendet die Blockade, den Hunger, den Völkermord“, stand auf einem der Schilder.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums bezeichnete die Aktion der internationalen Aktivisten dagegen als „Provokation“ und „Gimmick“. Er sagte dem Armeesender: „Sie waren 24 Stunden lang damit beschäftigt, sich selbst zu filmen.“ Es handle sich nicht um einen echten humanitären Einsatz, sondern eine „Selfie-Jacht“.

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