Zwölf Stunden Umweg

Maschine durfte wegen Verspätung nicht mehr landen

Ausland
04.06.2025 16:20

228 Menschen haben in der Nacht von Montag auf Dienstag einen wahren Albtraum auf dem Flug von Mallorca nach München erlebt – und das wegen einer Verspätung ihrer Maschine, die gerade einmal zehn Sekunden betrug ...

Einer der 221 Passagierinnen und Passagiere (sieben Besatzungsmitglieder flogen ebenfalls mit, Anm.) war „Bild“-Fotograf Daniel Scharinger (36), der am Samstag beim Heino-Auftritt im Bierkönig auf Mallorca gewesen war, und am Montag nach München zurückfliegen wollte. „Der Flug sollte um 20.35 Uhr starten und um 22.40 Uhr in München landen, aber es gab eine Verzögerung“, sagte er. Erst um 22.52 Uhr sei die Condor-Maschine gestartet.

Die Passagierinnen und Passagiere seien informiert worden, dass es eine Ausnahmegenehmigung gebe, bis um 0.30 Uhr auf dem Flughafen München zu landen. Dort gilt nämlich ab Mitternacht ein Nachtflugverbot. Doch der Plan ging nicht auf, obwohl die Landebahn bereits in Sichtweite war. Der Kapitän habe mitgeteilt, dass das Zeitlimit der Ausnahmegenehmigung um zehn Sekunden überschritten worden sei, und das Flugzeug daher umgeleitet werde.

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Wegen zehn Sekunden hat mich der ganze Flug zwölf Stunden gekostet. Da wurde Bürokratie über gesunden Menschenverstand gestellt.

Fotograf Daniel Scharinger

Von Hahn nach Frankfurt mit Bussen
Die Passagierinnen und Passagiere mussten daher noch weitere 380 Kilometer zum Billigflieger-Airport Hahn im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) fliegen. Von dort ging es mit Bussen 111 Kilometer zum Frankfurter Flughafen. „Wir waren um 4.30 Uhr da, warteten dann auf den nächsten Flieger nach München, der um 6.50 Uhr ging und kamen gegen 8 Uhr an. Wegen zehn Sekunden hat mich der ganze Flug zwölf Stunden gekostet. Da wurde Bürokratie über gesunden Menschenverstand gestellt“, kritisierte Fotograf Scharinger.

Eine Mitreisende beklagte, dass es weder Informationen noch Trinkwasser in Hahn gegeben habe.

Verkehrsministerium: Genehmigungen nur vor Abflug
Das bayerische Verkehrsministerium teilte auf „Bild“-Anfrage mit, dass Ausnahmegenehmigungen für Landungen in der Nacht immer vor dem Flug erteilt würden. Der Pilot des betroffenen Flugzeugs habe vermutlich gemerkt, dass er es nicht pünktlich um 0.30 Uhr schaffe, und um eine weitere Ausnahme gebeten. Das sei dann abgelehnt worden, weil das Flugzeug schon in der Luft gewesen sei.

Condor sagte auf die Anfrage der Zeitung, dass die Maschine von Mallorca aufgrund der Verzögerung eines früheren Flugs nicht pünktlich haben starten könne. Deshalb sei die Verzögerung entstanden, eine Landung um 0.30 Uhr nicht mehr möglich gewesen. Das Unternehmen entschuldigte sich bei den betroffenen Passagierinnen und Passagieren.

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