„Krone“-Kommentar

Vergessener Todesmarsch

Kolumnen
04.06.2025 11:00

Es war in den letzten Mai-Tagen 1945 – der Krieg war zu Ende – als die deutschen Bewohner von Brünn von den neuen tschechischen Machthabern gezwungen wurden, ihre Heimstätten zu verlassen. An die 27.000 Menschen, vorwiegend alte Leute, Frauen und Kinder mussten sich mit ihren wenigen Habseligkeiten zu Fuß auf den 60 Kilometer-Marsch zur österreichischen Grenze machen. An die 5000 von Ihnen kamen dabei durch Entbehrungen und Gewalttaten der Begleitmannschaften zu Tode.

Als dieser Tage nun Rüdiger Stix, der Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, mit einer Delegation aus Wien der vor 80 Jahren umgekommenen Landsleute im tschechischen Pohorelice, einst „Pohrlitz“, gedachte, waren höherrangige Vertreter des offiziellen Österreich nicht dabei. Dafür sehr wohl der Oberbürgermeister von Stuttgart und eine bayerische Staatsministerin, sowie andere bundesdeutsche und tschechische Würdenträger.

Schon vor 80 Jahren waren diese Altösterreicher deutscher Muttersprache wenig willkommen in der jungen Zweiten Republik. Viele von Ihnen gingen deshalb auch nach Bayern. Und bis heute ist die Vertreibung der Volksdeutschen aus dem östlichen Mitteleuropa – zumeist eben Altösterreicher -so etwas wie ein blinder Fleck in der österreichischen Erinnerungskultur.

Eine der wenigen erfreulichen Ausnahmen war das Feature über den Brünner Todesmarsch, das Wissenschaftsredakteur Martin Haidinger in der „Science Arena“ auf Ö1 gestaltete.

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