Der ukrainische Geheimdienst versichert, dass sämtliche an der Operation „Spinnennetz“ beteiligten Agenten lebend aus Russland abgezogen worden seien. Der verheerende Überraschungsangriff auf die russische Luftwaffe wurde mithilfe von Kampfdrohnen durchgeführt, die mit Lkws in die Zielgebiete transportiert worden waren und dann aus der Ferne gesteuert wurden. Die russischen Behörden haben nun Bilder des mutmaßlichen Drahtziehers vor Ort veröffentlicht.
Die Ergreifung des gebürtigen Ukrainers Artem Tymofiejew hat dem Vernehmen nach „höchste Priorität“. Der Verdächtige soll aus der ukrainischen Stadt Schytomyr stammen, seit geraumer Zeit aber schon in der südöstlichen Region Tscheljabinsk als „Unternehmer“ tätig sein. Russischen Medienberichten zufolge waren jene Sattelschlepper, die die unter dem Dach von mobilen Holzhäusern versteckten Kampfdrohnen geladen hatten, auf Tymofiejews Namen angemeldet. Zudem soll er auch „ahnungslose“ Chauffeure angeheuert, die offenbar nichts vor der geheimen Fracht wussten.
Die russischen Behörden haben bereits Fahndungsbilder von Artem Tymofiejew veröffentlicht:
Fahrer erhielten genaue Anweisungen
Jene Fahrer, die überlebt haben – in sozialen Medien zirkulierten nämlich Bilder von einem getöteten Chauffeur –, sagten dem Vernehmen nach russischen Ermittlern gegenüber aus, dass sie von Tymofiejew genaue Anweisungen erhalten hätten, wo sie ihre Fahrzeuge parken sollen. Einer der Fahrer habe ausgesagt, dass das Dach seines Frachtcontainers bereits vor dem Erreichen des Zielortes weggesprengt worden sei und die Drohnen aufzusteigen und ihr zerstörerische Mission begannen.
Insgesamt kamen laut dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj 117 unbemannte Fluggeräte zum Einsatz. War am Montag noch von 41 zumindest beschädigten russischen Flugzeugen die Rede gewesen – darunter das Frühwarnflugzeug Berijew A-50, Tupolew Tu-95, Tu-22 und Tu-160 –, wurden diese Angaben am Dienstag etwas nach unten korrigiert. Aus neuen Angaben des ukrainischen Generalstabs geht hervor, dass die russischen Streitkräfte zwölf Jets eingebüßt haben sollen. Flugzeugtypen nannte der Stab nicht.
Doch wo ist Tymofiejew, den ein russischer Kriegsblogger als pro-ukrainischen „Wolf im Schafspelz“ bezeichnet, geblieben. Gehört er zu jenen „Agenten, die sicher abgezogen wurden“, wie es Selenskyj versichert hat?
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