Als Kanzler Friedrich Merz am Mittwoch gefragt wurde, ob Deutschland seine hochpräzisen Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern wolle, antwortete er selbstbewusst: „Natürlich ist das im Bereich des Möglichen.“ Prompt erfolgte eine heftige Reaktion aus Moskau: Eine Taurus-Lieferung würde von Russlands Regierung als direkte Beteiligung Deutschlands am Krieg gewertet – mit allen Konsequenzen.
Der Taurus ist ein bunkerbrechender Marschflugkörper, der in nur etwa 50 Meter Höhe fliegt, gegnerisches Radar unterläuft und deshalb nur schwer abzufangen ist. Vier voneinander unabhängige Navigationssysteme bringen eine halbe Tonne TNT auf zwei bis drei Meter genau zum Ziel. Mit einer Reichweite von 500 Kilometern könnte die Ukraine damit Ziele in Moskau angreifen. Darum hatte sich Merz’ Vorgänger Olaf Scholz strikt dagegengestellt. Tatsächlich wird in Russland nun offen diskutiert, ob man das oberbayerische Taurus-Werk nicht mit zwei Hyperschallraketen des Typs Oreschnik auslöschen sollte.
De facto hat Merz mit der Aufhebung der Reichweitenbeschränkung für Waffenlieferungen das Risiko erhöht, die gesamte Nato in den Krieg zu treiben. Das bedroht uns alle! Noch mehr Angriffswaffen an die Ukraine zu liefern, wird diesen Krieg nicht beenden. Nur persönliche Gespräche und Friedensverhandlungen mit Wladimir Putin vermögen dies. Wo bleiben die Politiker mit Hirn und Herz, die diesen Wahnsinn im Ansatz stoppen?
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.