Konzept fixiert

Der Kreml schlägt wieder Gespräche in Istanbul vor

Die russische Delegation in Istanbul(Bild: AFP/YASIN AKGUL)

Der Kreml hat ein Konzept für die Friedensverhandlungen mit der Ukraine entwickelt. Das teilte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Mittwochabend mit. Ab kommendem Montag könnten dann wieder Gespräche mit der ukrainischen Delegation in Istanbul geführt werden.

„Das Dokument legt unsere Position zu allen Aspekten dar, wie die grundlegenden Ursachen der Krise zuverlässig überwunden werden können“, sagte Lawrow zu dem russischen „Memorandum“, das bereits nach der ersten Verhandlungsrunde mit der ukrainischen Delegation angekündigt worden war. Man sei bereit, dieses dem Kriegsgegner zu präsentieren und in Istanbul zu erläutern. Vorschläge für den Austausch von Friedensbedingungen wurden laut dem Kreml bereits übermittelt.

Die ukrainische Seite erklärte sich zu einem erneuten Treffen bereit, will aber laut eigener Aussage vorher die russischen Bedingungen sehen. Wie berichtet, hatten sich die Verhandlerinnen und Verhandler Mitte Mai auf den bisher größten Austausch von Kriegsgefangenen geeinigt.

Das Dokument legt unsere Position zu allen Aspekten dar, wie die grundlegenden Ursachen der Krise zuverlässig überwunden werden können.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow

Trump jetzt doch gegen Sanktionen
US-Präsident Donald Trump hat unterdessen gesagt, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Verhandlungen über eine Waffenruhe absichtlich verzögern könnte (nicht zum ersten Mal, Anm.), und mit Konsequenzen gedroht. „Wir werden herausfinden, ob er uns nur hinhält oder nicht. Wenn das der Fall ist, werden wir etwas anders reagieren“, sagte Trump. Zudem sei er enttäuscht, dass das russische Militär die Ukraine weiter massiv mit Luftangriffen attackiere.

Neue Sanktionen gegen Russland will er aber doch nicht verhängen. Er glaube, kurz vor einem Deal zu stehen, und wolle das „nicht vermasseln“. Zuvor hatte der US-Präsident dem Kremlchef vorgeworfen, mit Feuer zu spielen. Wie berichtet, hatte die russische Armee die Ukraine in den vergangenen Tagen mit einer Welle von Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Laut ukrainischen Angaben wurde ein neuer Höchststand an Angriffen seit Kriegsbeginn verzeichnet.