Israel bedauert
Gaza: Tote und Verletzte nach Beschuss von Kirche
Während eines Kampfeinsatzes der israelischen Armee am Donnerstag kam auch die einzige katholische Kirche im Gazastreifen unter Beschuss. Es gab Tote und Verletzte. Israel äußerte „tiefes Bedauern“ und sprach von einem „Fehler“, der untersucht werde.
Der 60-jährige Hausmeister der Kirche der Heiligen Familie in Gaza und zwei Frauen (70 und 84 Jahre alt), die sich in einem Caritas-Zelt auf dem Hof der Kirche befunden hatten, starben an ihren schweren Verletzungen. Von neun weiteren Verletzten befinden sich nach Angaben der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA einer in kritischem und zwei weitere in ernstem Zustand. Der Pfarrer der Gemeinde, der argentinische Ordensmann Gabriel Romanelli, erlitt leichte Verletzungen.
Netanyahu: „Wir teilen den Schmerz der Familien“
„Wir teilen den Schmerz der Familien und der Gläubigen“, hieß es in einer Erklärung des Büros von Regierungschef Benjamin Netanyahu. Das Land bleibe dem Schutz heiliger Orte und dem Schutz von Zivilisten verpflichtet, hieß es weiter.
Ein israelischer Militärsprecher erklärte am Abend, erste Untersuchungen hätten ergeben, dass Geschossteile die Kirche während eines Militäreinsatzes versehentlich getroffen hätten. Die Untersuchungen dauerten noch an. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hatte kurz zuvor in Washington erklärt, US-Präsident Donald Trump habe Netanyahu wegen des Zwischenfalls angerufen. Netanyahu habe signalisiert, dass es ein „Fehler“ der Israelis gewesen sei, die Kirche zu treffen, so Leavitt.
Meloni: „Angriffe auf Zivilbevölkerung sind inakzeptabel“
Die israelischen Angriffe auf Gaza wurden von der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in einer Presseaussendung verurteilt. „Die Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die Israel seit Monaten verübt, sind inakzeptabel. Keine militärische Aktion kann ein solches Vorgehen rechtfertigen“, so Meloni.
„Beim heutigen Luftangriff wurde auch die Kirche der Heiligen Familie in Gaza getroffen – ein schwerwiegender Akt gegen ein christliches Gotteshaus. Mein ganzes Mitgefühl gilt Pater Romanelli, der bei dem Angriff verletzt wurde. Es ist an der Zeit, innezuhalten und den Frieden zu suchen“, schrieb Italiens Außenminister Antonio Tajani auf X.
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