Die dritte Station von „Tourismusforum on tour“ lockte rund 60 Interessierte in den Asslinger Bärenstadl. Coolcation, Slow Travel und heimische Probleme waren Themen. Dabei ist Tirol in vielen Dingen bereits Vorreiter.
Digitalisierung und Trends gehören zum Tourismus wie Gäste und Angebote – um über neueste Entwicklungen zu diskutieren, lud das Tourismusforum Tirol bei der Tour durch die Bezirke am Mittwoch nach Osttirol ein. Neben den Veranstaltern LR Mario Gerber und Tirol Werbung-GF Karin Seiler standen heimische Touristiker wie TVB-Obmann Franz Theurl, Maximilian Schultz (GF Schultz-Gruppe) oder Hotelierin Katharina Hradecky Rede und Antwort.
Allen war klar, dass Tirol und Osttirol genau das haben, was Trends verlangen: entschleunigte Reiseziele und kühle Urlaubsorte. „Durch Hitze und überlaufene Urlaubsorte schlafe ich vielleicht nicht gut. Somit fehlt mir das Gefühl von Urlaub“, erklärt Seiler. Und Theurl ergänzt: „Das ist auf uns zugeschnitten. Wir sind die Parade-Entschleunigungsregion.“
Tirol müsse aber auch bei aktuellen Entwicklungen mitziehen. „Als modernes Tourismusland müssen wir diese Wege gehen“, betonte Gerber und gab gleichzeitig zu verstehen, dass man auch bei den heimischen Traditionen bleiben muss.
Nationalpark Hohe Tauern und Windkraft im Fokus
Darüber hinaus wurden auch bereits bekannte Osttiroler Tourismus-Thematiken angesprochen. So etwa die Vermarktung des Nationalparks Hohe Tauern. Hier gab Theurl zu verstehen, dass es dringend ein einheitliches Marketing durch den TVB Osttirol brauche. „Jeder macht was und nichts kommt dabei raus. Wir wollen den Nationalpark professionell vermarkten.“
Wenn wir nur alles verhindern, werden wir irgendwann das Problem haben, dass wir zu wenig Energie haben.
LR Mario Gerber
Bild: Birbaumer Christof
Wesentlich emotionaler wurde es bei der Frage, ob auch Windräder zum sanften Tourismus passen. Gerber sei zwar offen für neue Technologien, mit Windrädern auf Bergen habe er „auch keine Freude“. Zudem können derartige Projekte nur dort umgesetzt werden, wo sie auch Sinn machen. Dies werde gerade erhoben. „Wenn wir nur alles verhindern, werden wir irgendwann das Problem haben, dass wir zu wenig Energie haben.“ Falls dennoch Windräder auf den Bergen gebaut werden, könne man – ähnlich wie bei Wasserkraftwerken – über „Wissenstourismus“ nachdenken.
Wenn die Deutsche Bahn so wie jetzt um Stunden zu spät kommt, macht er das nur einmal.
LR Mario Gerber
Bild: Birbaumer Christof
Verkehrskonzepte und Anreise mit den Öffis
Gerade durch die Lage Osttirols sei man angehalten, neue Verkehrskonzepte zu planen. Vor allem die Bahnstrecke in den Osten sei ein wichtiger Punkt. Laut Theurl ist geplant, einen Olympiazug von Wien nach Osttirol zu führen, mit entsprechender Werbung. Auch der Radtourismus nehme eine immer wichtigere Rolle ein. Etwa 25 Prozent der Gäste kommen mit Rad-Intentionen. „Dazu braucht es auch die Infrastruktur.“ Projekte seien in Planung.
Ob Gäste künftig mit den Öffis anreisen, liege laut Gerber an der Qualität. „Wenn die Deutsche Bahn so wie jetzt um Stunden zu spät kommt, macht er das nur einmal.“ Man müsse auch den Gedanken verlieren, dass Gäste immer gratis mit den Öffis fahren. „Es kostet viel Geld. Das muss uns bewusst sein.“
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