Natur im Visier

KI und Satellit zum Schutz des Neusiedler Sees

Burgenland
22.05.2025 15:59

Künstliche Intelligenz hat Tiefgang, hoch gesteckt sind die Ziele: Zum Erhalt des Neusiedler Sees geht zukunftsweisende Forschung dem Schilf- und Schlammphänomen KI-generiert per Satellit auf den Grund.

Völlig neue Dimensionen in der nachhaltigen Pflege des Neusiedler Sees eröffnet das EU-Forschungsprojekt „NeuBaSe“. „Wie emotional es werden kann, wenn es um unser Naturjuwel geht, haben wir in den trockeneren Jahren ab 2020 gemerkt“, schickt Landesrat Heinrich Dorner bei der Präsentation Am Hafen in Oggau voraus. Ein weiterer wichtiger Baustein in den Bemühungen um den Erhalt des einzigartigen Lebensraumes sei der verstärkte Einsatz modernster Technologien, allen voran die Künstliche Intelligenz. In Zukunft lassen sich gezielt Altersstruktur und Zustand des Schilfs sowie Sediment- und Schlammtransporte im See erfassen.

Am Hafen stellte eine Expertenrunde aus Forschern und Politikern das KI-Konzept vor. Das ganze Schilfgebiet fliegt diese Drohne ab.
Am Hafen stellte eine Expertenrunde aus Forschern und Politikern das KI-Konzept vor. Das ganze Schilfgebiet fliegt diese Drohne ab.(Bild: Grammer Karl)

Entwicklungen prognostizieren
 „Dank KI-gestützter Analysen und Simulationen schaffen wir ein digitales Werkzeug, das nicht nur eine Erfassung der Gegebenheiten im Detail ermöglicht, auch sind die Szenarien von morgen realitätsnah vorauszuberechnen“, betont Dorner. „Damit können wir die Entwicklung des Schilfbestandes und der Schlammbewegungen treffsicher prognostizieren, entsprechende Reaktionen darauf inbegriffen“, bekräftigt Forschungskoordinator Martin Zloklikovits.

Mehr zum Projekt

Das Projekt „NeuBaSe“ wird mit 1,2 Millionen Euro durch das Interreg-Österreich-Ungarn-Programm gefördert. Das Programm basiert auf einer starken Partnerschaft zwischen österreichischen und ungarischen Institutionen. Unter der Leitung der Wirtschaftsagentur Burgenland Forschung und Innovation (FIB) arbeiten das Seemanagement, die Landesregierung und internationale Experten Hand in Hand.

Reflektiertes Licht von Pflanzen liefert Daten
Aus der Vogelperspektive sammeln Experten emsig Millionen von Informationen. Mit einer Drohne wird der 180 Quadratkilometer große Schilfgürtel abgeflogen – ausgestattet mit einer Kamera, die es ermöglicht, reflektiertes Licht von Pflanzen in Spektren zu zerlegen, also in eine Bildsprache zu übersetzen. „Mit diesen gewonnenen Daten können Alter und Beschaffenheit des Schilfs registriert werden, Bruchschilfbereiche lassen sich lokalisieren“, erklärt Projektleiter Georg Supper.

180 Quadratkilometer Schilf wird diese Drohne abfliegen.
180 Quadratkilometer Schilf wird diese Drohne abfliegen.(Bild: Grammer Karl)

Daten ins GIS integriert
Die Sedimenttransporte im See werden mittels Schallwellen über hochauflösende Sonargeräte erkundet. Alle erhobenen Daten werden visualisiert und über 2D- und 3D-Karten ins GIS Burgenland integriert. „In fünf bis sechs Monaten ist mit den ersten Karten zu rechnen“, teilt Supper mit. „Mithilfe eines KI-basierten Tools erfolgt die Planung von Maßnahmen und die Vorbereitung des jährlichen Bauprogramms in der Seemanagement GmbH“, greift Geschäftsführer Erich Gebhardt der Umsetzung vor.

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