„Kein Normalwert“

Juli reiht sich in die nassesten Monate ein

Der Juli war in Österreich vergleichsweise regnerisch und bewölkt. „Vielleicht ist es sogar das drittnasseste Monat“ in der 168-jährigen Messgeschichte, sagte Klimatologe Alexander Orlik von GeoSphere Austria am Montag.

Es fehle ungefähr ein Viertel auf den Normalwert. Zudem gab es laut den vorläufigen Daten „deutlich zu wenig Sonnenschein“. Auch die Unwetterzentrale (UWZ) schreibt auf ihrem X-Account von einer „kühlen und nassen Wetterphase“. Ein Ende sei in den kommenden Tagen auch nicht zu erwarten. Regional könne es weiterhin stark regnen.

GeoSphere Austria rechnet vor allem am Dienstag mit Regen, von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich. „Eine nördliche Strömung beschert uns zahlreiche Schauer (...)“, schrieb die UWZ. Nur im Süden und Südosten könne es aufgrund des Föhns längere trockene Phasen geben.

Hier sehen Sie eine Wettervorschau der UWZ:

Nahezu überall in Österreich wurde der durchschnittliche Monatsniederschlag für Juli schon übertroffen. Laut dem Wetterdienst UBIMET betragen die Abweichungen vom Klimamittel (1991-2020) im Juli (Werte bis 25.7. berücksichtigt, Anm.) meist 25 bis 50 oder 50 bis 75 Prozent, in einigen Regionen, z.B. rund um Zwettl in Niederösterreich und in der Nähe von Eisenstadt, noch mehr. Vergleichsweise geringe Abweichungen beim Niederschlag verzeichneten unter anderem Regionen in der Steiermark wie Deutschlandsberg, in Kärnten (z.B. Klagenfurt, Spittal/Drau) und in Oberösterreich (z.B. im Innkreis).

„Ausgleich zu trockenen Monaten“
Orlik von GeoSphere Austria sprach von einem „Ausgleich zu den sechs sehr trockenen Monaten davor“. Wahrscheinlich werde es der nasseste Juli seit 2012. Die genaue Auswertung wird erst im August feststehen. Die Temperaturen selbst lagen über dem Klimamittel der Jahre 1961 und 1990, und zwar um ungefähr 1,5 Grad Celsius. Der Juni war hingegen der drittwärmste und zweitsonnigste der Messgeschichte in Österreich.