Kamtschatka in Aufruhr

Nach Erdbeben: Größter Vulkan Eurasiens bricht aus

Ausland
30.07.2025 18:03

Wenige Stunden nach dem schweren Erdbeben vor Kamtschatka ist auf Russlands fernöstlicher Halbinsel auch der höchste Vulkan ausgebrochen. Lava läuft den Kegel des Kljutschewskoj herab, eine gewaltige Rauchsäule stieg auf. Mit 4750 Metern ist er der höchste aktive Vulkan Eurasiens.

Geophysiker der Russischen Akademie der Wissenschaften beobachteten ein starkes Glühen und berichten auch von Explosionen. Der Berg, auch bekannt als Kljutschewskaja Sopka, liegt etwa 400 Kilometer nördlich der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski und gehört zum Pazifischen Feuerring. Die gesamte Region ist seismisch sehr aktiv.

Verletzte und Überflutungen
Das Beben vor der Küste der fernöstlichen Halbinsel hatte nach russischen Angaben eine Stärke von 8,7 – nach Messungen in den USA und Deutschland 8,8. In etlichen Ländern in der Pazifikregion wurden Tsunami-Warnungen ausgegeben und erst viele Stunden später aufgehoben. In Japan wurden bis zu 1,3 Meter hohe Wellen registriert, aber vorerst keine Schäden gemeldet. Laut russischen Behörden gab es mehrere Verletzte und lokale Überflutungen.

Der Ausbruch des Vulkans war weithin zu sehen.
Der Ausbruch des Vulkans war weithin zu sehen.(Bild: RUSSIAN MINISTRY OF EMERGENCY SITUATIONS)

Auch das russische Zivilschutzministerium hob seine Tsunami-Warnung unterdessen auf. Auf Kamtschatka habe es keine bedeutenden Wellen gegeben, teilte das Ministerium mit. Im Wesentlichen hätten die Gebäude dem Beben standgehalten, hieß es. Die Begutachtung der Bausubstanz laufe aber noch. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass sich die erdbebensichere Bauweise auf der Halbinsel bewährt habe. Die Frühwarnsysteme hätten ordnungsgemäß funktioniert. Wo es Tsunami-Gefahr gegeben habe, seien die Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden.

Menschen liefen barfuß ins Freie
Zuvor hatten die Behörden mehrere Verletzte gemeldet, die in Spitälern versorgt wurden. Genaue Opferzahlen wurden nicht genannt. In der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski rannten verängstigte Menschen barfuß ins Freie. Kleiderkästen stürzten um, Autos rutschten über wackelnde Straßen. Im Norden der Inselgruppe Kurilen kam es zu Überschwemmungen.

Es habe vier Tsunami-Wellen gegeben, sagte Alexander Owsjannikow, Verwaltungschef im Kreis Sewero-Kurilsk auf der Insel Paramuschir. Das Wasser drang demnach 200 Meter ins Landesinnere ein. Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete unter Berufung auf Einsatzkräfte, dass die größte Welle bis zu fünf Meter hoch gewesen sei. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden der Hafen der Stadt Sewero-Kurilsk und ein Fischereiunternehmen dort teilweise überflutet. Auf Kamtschatka seien rund 60 Urlauber von einem Strand evakuiert worden.

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