„Krone“-Kolumne

Habemus Papam: Christenheit ist längst woanders

Kolumnen
19.04.2025 11:35

Jorge Bergoglio, wie das gegenwärtige Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen heißt, ist mittlerweile 88 Jahre alt geworden. Und um seine Gesundheit ist es nicht sonderlich gut bestellt. Beinahe hätte er uns erst jüngst verlassen, was bei dem Alter eigentlich nicht überraschend wäre. Doch nun versucht er – mühsam zwar und meist aus dem Rollstuhl –, seinen österlichen Pflichten als Pontifex Maximus nachzukommen. Und dennoch ist die Kirche in der Krise.

EINERSEITS hängt die Existenz einer Institution mit 2000-jähriger Tradition, wie es die katholische Kirche ist, natürlich nicht vom Schicksal, dem Wirken oder der Gesundheit eines einzigen Menschen ab.

ANDERERSEITS scheint die katholische Kirche mit ihrem Zentrum in Europa und im Vatikan auch vor einem grundlegenden Wandel zu stehen. Und vielleicht ist der Argentinier Bergoglio der letzte Papst mit europäischen Wurzeln. Das Zentrum der Christenheit ist nämlich längst nicht mehr in Europa, und der nächste Pontifex müsste eigentlich ein Schwarzafrikaner oder jedenfalls ein Kardinal aus der Dritten Welt sein. Und nachdem auch der „Stellvertreter Gottes auf Erden“, was der Papst ja nach katholischem Selbstverständnis ist, nicht unsterblich ist, wird sich diese Frage wohl schon sehr bald stellen.

Und bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, dass nach Kirchenrecht jeder männliche Katholik theoretisch Papst werden kann.

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