Stressfaktor Volksvertreter: Hasspostings im Netz, überall gezückte Handykameras, die jeden kleinsten Fehler gnadenlos festhalten und bestrafen, sowie Dauerbelastung. Jetzt ist der nächste Spitzenpolitiker in der Burnout-Falle. Die „Krone“ kennt die Details.
Nein, Mitleid muss man nicht mit ihnen haben. „Nix tun und dafür ein Vermögen verdienen“, ist die oft gehörte Meinung an den heimischen Stammtischen über die Politiker. Doch ein Leben im Rampenlicht der Öffentlichkeit ist durch die sozialen Medien noch intensiver geworden. Überall ist eine Handykamera, die jede Bewegung bis ins kleinste Detail seziert, jeden flapsigen Spruch aufnimmt.
Die dunklen Tiefen des Internets
Hinzu kommt die eigene Dauerpräsenz im Netz quasi als Muss und die durch die Anonymität im Internet damit auch befeuerten Entrüstungs-Stürme bis hin zu eindeutigen Hass- und Mordnachrichten. Erst jüngst wurde ein 17-Jähriger, der dem damaligen Bundeskanzler Karl Nehammer im Internet mit dem Köpfen drohte, zu nur sechs Monaten bedingter Haft verurteilt.
Keine Schwäche zeigen dürfen – bis es zu spät ist
Doch das politische Parkett ist nicht nur glatter geworden, sondern auch die gesundheitlichen Alarmzeichen mehren sich offenbar bei unseren Volksvertretern. Doch körperliche oder seelische Schwäche nach außen darf man de facto nie zeigen – bis es zu spät ist: Der ehemalige Grün-Landesrat Rudolf Anschober oder auch Vorarlbergs ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner könnten ein Lied davon singen. Beide mussten sich aufgrund von Burnout-Gefahr lange aus dem Politik-Geschäft zurückziehen.

Jetzt ist der nächste Spitzenpolitiker ausgebrannt: Markus Rumelhart, seines Zeichens seit 2014 roter Chef von Wien-Mariahilf. Nach dem knappen Sieg über den grünen Konkurrenten mit lediglich 163 Stimmen nach der Wahl im Frühjahr hatte sich der sonst als äußerst fleißig geltende Bezirkskaiser in jüngster Zeit rar gemacht. Öffentliche Termine nahm nur seine Stellvertreterin wahr. Auch die politische Konkurrenz macht sich schon Sorgen.
Zwangspause wegen bereits zweitem drohendem Burnout
Die „Krone“ hörte jetzt aus seinem Umfeld, dass der 50-jährige rote Stadt-Grande sich aus dem Tagesgeschäft derzeit zurückgezogen hat, um ein offenbar drohendes, schon zweites Burnout zu vermeiden!
Dazu passt auch die Zwangspause von ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker. Er muss sich wegen anhaltender Rückenbeschwerden Ende Oktober einer Routine-Operation unterziehen und kann einige Zeit nur von zu Hause arbeiten können.
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