Vielfältige Folgen

Eisschmelze in Arktis betrifft auch Tiere an Land

Wissenschaft
01.08.2013 20:00
Die beschleunigte Eisschmelze in der Arktis hat einer neuen Studie zufolge auch vielfältige Auswirkungen auf Landtiere. Demnach sind neben Mikroorganismen im Wasser auch Tiere wie etwa das nordamerikanische Rentier oder der arktische Fuchs von steigenden Temperaturen in ihren jeweiligen Lebensräumen betroffen.

So könnte beispielsweise dem nordamerikanischen Ren, auch Karibu genannt, Nahrungsmangel drohen - weil sich in den kommenden Jahrzehnten die Pflanzenwelt am Rand des schmelzenden Eises verändern wird.

Füchse und Wölfe werden zunehmend isoliert
Gruppen von Wölfen oder arktischen Füchsen werden hingegen womöglich zunehmend in die Isolation getrieben, da sie eisfreie Wasserflächen nicht überwinden können. Damit wären sie künftig nicht nur im Sommer, sondern über einen längeren Zeitraum im Jahr von ihren Artgenossen getrennt, berichtet ein internationales Forscherteam in der neuen Ausgabe der Zeitschrift "Science".

Andere Bewohner der Arktis werden sich hingegen der Studie zufolge durch die Folgen des Klimawandels häufiger begegnen als zuvor. Polarbären halten sich beispielsweise nach Erkenntnissen der Forscher bereits jetzt länger an Land auf - und treffen dort auf Grizzlybären, mit denen sie sich kreuzen. "Die Eisschmelze und längere eisfreie Perioden im Jahr dürften die Vermischung von Populationen fördern", erläuterte der US-Biologe Eric Post.

Krankheitserreger könnten sich leichter verbreiten
Diese Vermischung sei zwar nicht zwangsläufig ein Grund zur Sorge, unterstrich Post, sie könne allerdings die Verbreitung von Krankheitserregern unter den einzelnen Tierpopulationen beeinflussen. Denn ein weiteres Abschmelzen des Eises in den arktischen Gebieten Kanadas werde wahrscheinlich zu mehr Kontakten zwischen ost- und westarktischen Tierarten führen. Damit aber würden auch verstärkt Krankheitserreger übertragen, die bisher nur in isoliert lebenden Populationen verbreitet gewesen seien.

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