Papst-Schwester:

“Franziskus ist eine Revolution für die Welt”

Ausland
31.07.2013 16:25
Papst Franziskus wird nach Einschätzung seiner jüngeren Schwester Maria Elena Bergoglio (im Bild mit ihrem Sohn Jorge Vallejos, dem Patenkind von Franziskus) der Kirche ein neues Gesicht geben. "Er ist eine Revolution für Europa und die Welt", sagte die 64-Jährige in einem Interview mit dem deutschen Journalisten Michael Hesemann, das am Mittwoch in dessen neuem Buch über Papst Franziskus veröffentlicht wurde.

Ihr Bruder habe bei seiner Reise zum Konklave "gar nicht über die Möglichkeit nachgedacht", dass er zum Papst gewählt werden könnte, so Maria Bergoglio. Der 76-Jährige selbst hätte demnach einen der vier franziskanischen Kardinäle bevorzugt.

Papst verweigerte bewusst rote Schuhe
Papst Franziskus, der aus Argentinien stammt und mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio heißt, wolle "eine Kirche, die sich ihrer materiellen Reichtümer und Privilegien entledigt und deren Hirten 'wie ihre Schafe riechen', sich also nicht abkapseln, nicht hoch über den Gläubigen stehen und jeden Kontakt mit ihnen vermeiden, sondern unter den Menschen leben und ihnen dienen", erklärte seine Schwester. Darum habe sich der neue Papst auch geweigert, "die roten Schuhe anzuziehen, die für ihn ein Symbol des Königtums sind".

Laut Maria Bergoglio habe sie Franziskus in den letzten Wochen "so oft angerufen, wie es nur ging". Sie selbst tue das nicht: "Ich weiß gar nicht, wie ich ihn erreichen könnte, ich will es auch gar nicht wissen, denn ich will ihn nicht stören." Die Arbeit des Papstes oder dessen Vorhaben seien kein Gegenstand der Telefonate. "Wir sprechen nur über Familienthemen." Maria Bergoglio wohnt mit ihrer Familie in einem Vorort der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.

Lob für "Demut und Ehrlichkeit" Benedikts
Die Schwester des Papstes räumte ein, dass sie sich mit dem Vorgänger ihres Bruders anfangs schwergetan habe. Sie habe ein wenig Zeit gebraucht, "um Papst Benedikt für mich zu entdecken: seinen großen inneren Reichtum". Hoch rechne sie Benedikt an, dass er als Papst begonnen habe, "Probleme und Skandale der Kirche offenzulegen". Dasselbe gelte für "die Demut und die Ehrlichkeit", sein Amt aufzugeben. "Zum Glück" würden immer mehr Christen erkennen, "dass er ein großer Papst und ein außergewöhnlicher Mensch war, der in jeder Hinsicht großen Mut gezeigt hat".

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