Yakuza vergreist
Japanische Mafia sucht mit Broschüre nach Nachwuchs
Die Hälfte der Yakuza gehöre zum Clan Yamaguchi-gumi, berichtet "Sankei" laut der "FAZ". Vom Hauptquartier in Kobe, aber auch der Hauptstadt Tokio aus kontrolliert er weite Teile der kriminellen Unterwelt - von Glücksspiel über Prostitution bis hin zu Erpressung reicht das Tätigkeitsfeld.
Doch Yamaguchi-gumi schrumpfe, so die Polizei - von 17.300 "Vollmitgliedern" vor zwei Jahren sei die Zahl 2012 um 3.300 Personen zurückgegangen. Neben der Überalterung würden neue Gesetze der Yakuza das Leben schwer machen, so ein leitender Polizeibeamter. Dazu kommen immer mehr konkurrierende Banden aus China und Korea.
Gedichte für künftige Gangster
Daher sollen nun dringend neue, junge Mitglieder her, und zwar mithilfe einer - nicht öffentlich erhältlichen - Werbebroschüre. Auf deren Titelbild wende sich der Boss der Yamaguchi-gumi, Kenichi Shinoda, persönlich an potentielle Interessenten, so "Sankei". Zudem seien etwa Reportagen über Angelausflüge der Yakuza-Chefs enthalten, ebenso wie Gedichte und Berichte über traditionelle Brettspiele.
Ob die Maßnahme Erfolg zeigt, bleibt abzuwarten. Immerhin ist die Zugehörigkeit zur Yakuza allein in Japan aber nicht strafbar - erst bei einem Verbrechen darf die Polizei einschreiten.
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