Bei Versuchen mit Ratten stellten Forscher der Universität von Buffalo im US-Bundesstaat Ohio fest, dass die weiblichen Nager stressige Situationen deutlich besser bewältigten als die Männchen. Junge Weibchen, die über einen Zeitraum von einer Woche hinweg immer wieder eingesperrt wurden, waren weiterhin in der Lage, Objekte zu erkennen, die ihnen kurz zuvor gezeigt worden waren. Das Kurzzeitgedächtnis der jungen Männchen war dagegen erheblich beeinträchtigt, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Molecular Psychiatry".
Da sich das stressresistente Verhalten auch bei solchen weiblichen Ratten zeigte, denen die Eierstöcke entfernt worden waren, nahmen die Forscher an, dass es das im Gehirn produzierte Östrogen ist, dass gegen den Stress schützt. Das bestätigten sie durch weitere Experimente, die zeigten, dass der positive Effekt gegen Stress von Östrogen ausgeht, das vom im Gehirn produzierten Enzym Aromatase (einem zentralen Enzym der Biosynthese der weiblichen Geschlechtshormone, Anm.) ausgeschüttet wird.
Östrogen kommt auch im männlichen Organismus vor - allerdings in weitaus geringeren Mengen als im weiblichen. Indem die Forscher die Menge des im Gehirn ausgeschütteten Östrogens sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Ratten manipulierten, konnten sie nach eigenen Angaben feststellen, dass sich das Stressverhalten bei beiden Geschlechtern änderte. "Wenn die Östrogen-Signale im Hirn der Weibchen blockiert wurden, zeigte der Stress bei ihnen schädliche Wirkungen", sagte Forschungsleiterin Zhen Yan. Umgekehrt seien bei den Männchen nach Aktivierung der Östrogen-Signale keine schädlichen Effekte des Stresses mehr aufgetreten.
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