Beide Forscherteams haben mithilfe von Satellitendaten die Verformungen der Erdkruste durch große Erdstöße untersucht. Dabei handelte es sich um das Tohoku-Beben der Stärke 9,0 von 2011 in Japan und um jenes von Maule in Chile im Jahr zuvor, das die Stärke 8,8 hatte – beiden folgte eine Tsunami-Welle.
Vulkane verlieren 15 Zentimeter an Höhe
Nach beiden Erdstößen verloren die Vulkane in der Nähe bis zu 15 Zentimeter an Höhe, berichten die Forscherteams im Fachblatt "Nature Geoscience". Trotz ähnlicher Messungen kommen die Experten zu unterschiedlichen Erklärungen für den Effekt: Die japanischen Wissenschaftler vermuten, dass das Magma und damit auch das Gestein unter den Vulkanen durch das Beben abgesunken ist. Ihre US-Kollegen hingegen glauben, dass die Erschütterungen bei den chilenischen Vulkanen unterirdische Flüssigkeiten freigesetzt und damit das Absinken verursacht haben.
Forscher über Ursache noch uneinig
Über die Ursachen für das Schrumpfen der Vulkane herrsche also noch Uneinigkeit, schrieb Sigurjon Jonsson von der King Abdullah University of Science and Technology in Saudi-Arabien in einem Begleitkommentar. Doch diese "bemerkenswerten Beobachtungen" würden unterstreichen, dass große Erdbeben die Eigenschaften von Vulkanen stark beeinflussen können – und damit auch deren Gefahrenpotenzial.
Das Bild zeigt die Nevados de Chillán, eine Gruppe von Vulkanen in Chile.
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