Jane Goodall
Ein kleiner Schimpanse trägt nun ihren Namen
Vor ihrem Tod hat Jane Goodall (1934 – 2025) noch ein Schimpansenkind in Tansania besucht. Es trägt ihren Namen und ist der jüngste Nachkomme der letzten noch lebenden Schimpansin, die die weltberühmte Primatenforscherin persönlich kannte. Das Jane Goodall Institut Österreich hat indessen ein Online-Kondolenzbuch aufgelegt.
Weltweite Trauer herrscht nach dem Ableben von Jane Goodall, die im Alter von 91 Jahren in Los Angeles während einer ihrer Vortragsreisen am 1. Oktober friedlich eingeschlafen ist. Noch zuletzt habe sie betont, dass ihr nächstes großes Abenteuer der Tod sein werde, berichtet Doris Dienst-Schreyvogel, Geschäftsführerin des Jane Goodall Institutes Austria (JGI), eines von insgesamt 30 Instituten weltweit.
Schon zu Lebzeiten hat die Forscherin dafür gesorgt hat, dass ihre Projekte in Afrika verlässlich weitergehen. „Niemand kann Jane Goodall ersetzen. Wir trauern um eine Frau, die unser Denken und Handeln geprägt hat“, so das Institut, das weiterhin Natur- und Artenschutzprojekte in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung umsetzen und die neuesten wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen nutzen will, um wildlebende Schimpansen zu schützen.
Jane Goodall möchte nicht, dass die Menschen nach England reisen und sich vor ihrem Elternhaus versammeln. Wenn jemand ihrer gedenken möchte, dann so, wie es der bescheidenen Britin am liebsten gewesen wäre: indem ihre Arbeit weitergehen kann (...).
Doris Dienst-Schreyvogel, Geschäftsführerin des Jane Goodall Institutes Austria
300 Tage pro Jahr auf Reisen
Nun liegt ein Online-Kondolenzbuch mit der Bitte um Spenden auf. „Jane Goodall möchte nicht, dass die Menschen nach England reisen und sich vor ihrem Elternhaus versammeln“, so Dienst-Schreyvogel. „Wenn jemand ihrer gedenken möchte, dann so, wie es der bescheidenen Britin am liebsten gewesen wäre: indem ihre Arbeit weitergehen kann, um das fortzusetzen, was Jane am wichtigsten war – eine Welt zu schaffen, in der Menschen, Tiere und Natur in Frieden miteinander leben.“
Dafür reiste die weltberühmte Forscherin, die auch als UN-Friedensbotschafterin aktiv war, 300 Tage pro Jahr um die Welt. Ihr Vermächtnis umfasst auch die Gründung des internationalen Umwelt- und humanitären Jugendprogramms Roots & Shoots, das heute in 75 Ländern weltweit aktiv ist.
Hier sehen Sie ein Foto von dem Interview mit der „Krone“:
1960 initiierte Goodall die am längsten laufende Studie über wildlebende Schimpansen im Gombe-Nationalpark in Tansania, welche bis zum heutigen Tag fortbesteht. Im Interview vor einem Jahr in Salzburg erzählte die Primatenforscherin, dass sie zweimal im Jahr nach Tansania zurückkehre. „Die Schimpansen, die ich wirklich gut kannte, sind schon verstorben. Es gibt nur noch eine, die mich kennt, und ich kenne sie“, sagte Goodall damals, „sie heißt Gremlin“.
Zuletzt sei sie im Juli 2024 in ihrem Haus in Tansania gewesen. „Gremlin“ sei zu ihr gekommen, wie vor ihr schon die Schimpansen „Fifi“ und „Olly“. Und dann erzählte Jane Goodall von einer wundersamen Begegnung: „Gremlin führte mich auf einem wunderschönen Weg den Fluss hinauf und zeigte mir ihr jüngstes Kind. Eines ist sechs Jahre alt, das kannte ich schon. Ihren Kleinsten hatte ich noch nicht getroffen.“
Der Schimpanse ist heute drei Jahre alt und trägt ihren Namen: „Goodall“. Die Primatenforscherin nannte ihn „Goodally“. So lebt sie auch dort weiter, wo sie mit ihren Forschungen die Menschheit neu definierte.

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